Musik

Die „Heavy Metal Party“ geht nie zu Ende

"No Bros" sind nicht mehr ganz so wild wie früher.
© Schubert

Die Tiroler Hardrocker „No Bros“ wollen es 40 Jahre nach Bandgründung noch einmal wissen. Die Erfolgsalben der 1980er wurden neu aufgelegt.

Von Silvana Resch

Innsbruck –Auf YouTube lässt sich gut in die Vergangenheit reisen, etwa in die 1980er-Jahre zu den „Großen Zehn“ der Ö3-Hitparade mit Udo Huber. Dort stieg 1982 die Ballade „Be my friend“ ein und hielt sich als einzige österreichische Nummer mehrere Wochen lang in den Charts. Glänzend rote Leggings, Stirnfransen, langes, krauses Haar: Frontmann Freddy Gigele ließ die Frauenherzen höher schlagen, ebenso wie Songschreiber Klaus Schubert, der – ähnlich gestylt – mit seinem virtuosen Gitarrenspiel betörte. „20 Groupies pro Auftritt“, sagt Schubert heute ohne Spur von falscher Bescheidenheit.

Schließlich brachte dieser Song beinahe so etwas wie den internationalen Durchbruch für No Bros. Die 1974 von Schubert und Michael Außerhofer gegründete Tiroler Band, die, wie ein Video von 1981 verrät, damals mehr als eine halbe Million Schilling in Equipment, exzessives Touren und Tourbus investiert hatte, konnte plötzlich von ihrer Musik leben. Massives Airplay auf Ö3 – der einflussreiche ORF-Moderator Gotthard Rieger sollte später auch als Manager fungieren – sowie zahlreiche Auftritte in Funk und Fernsehen machten sich bezahlt. Die internationale Karriere der Härtlinge, die mit Bands wie Mötley Crue, Krokus, Ten Years After oder Saxon auf Tour gingen, schien vorgezeichnet. Doch dann kam der Bruch zwischen Gigele und Schubert und der Rest ist Geschichte.

Geschichte, die nun – 40 Jahre nach Bandgründung – neu aufgelegt wurde: Die beiden Erfolgs- vinylalben „Heavy Metal Party“ und „Ready for the Action“, von denen jeweils rund 30.000 Stück verkauft wurden, sind erstmals auf CD erschienen. Der aus Landeck stammende Gigele, der nach Wien gezogen ist, komponiert für das Kinderprogramm des ORF die Musik. Klaus Schubert blieb „wegen der beiden Söhne“ in Tirol und gründete 1987 die Power-Metal-Crossover-Band Schubert. Ein weiteres Projekt, die Schubert Rock Bunnies, sorgte nicht zuletzt dank Frontfrau Verena Pötzl für Furore. Legendär bereits auch das All-Star-Projekt „Schubert in Rock“, das 2013 die Dogana füllte. Die massive Bewerbung wurde von einem anonym bleiben wollenden Anhänger gesponsort.

Schubert, der dem exzessiven Rock-Lebensstil längst abgeschworen hat, will indes mit No Bros noch einmal durchstarten, drei neue Songs wurden eingespielt, die Ballade „Find Myself“ wurde in Peter Rapps „Brieflos“-Show präsentiert. „Weit haben wir es gebracht“, kommentiert Schubert diesen Auftritt und lacht. Die „Heavy Metal Party“ ist noch lange nicht vorbei.

"20 Groupies pro Auftritt" – Sänger Gigele und Gitarrist Schubert wissen, was „Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll“ wirklich heißt. Mit ihrer Musik haben sie die halbe Welt bereist.
© Schubert

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302

Verwandte Themen