Nemzow-Mord - Russische Opposition kritisierte Ermittlungen
Moskau (APA/dpa) - Drei Wochen nach dem Mord an dem Kremlkritiker Boris Nemzow hat die Opposition die Ermittlungen in dem Mordfall als intra...
Moskau (APA/dpa) - Drei Wochen nach dem Mord an dem Kremlkritiker Boris Nemzow hat die Opposition die Ermittlungen in dem Mordfall als intransparent kritisiert. Er habe bisher keine Beweise für die Schuld von fünf festgenommenen Verdächtigen aus dem islamisch geprägten Konfliktgebiet Nordkaukasus gesehen, sagte Nemzows früherer Wegbegleiter Ilja Jaschin der Agentur Interfax am Donnerstag.
Nemzow war am 27. Februar in der Nähe des Kremls von hinten erschossen worden. Die Opposition geht von einem Auftragsmord mit politischem Motiv aus. Dem Hauptverdächtigen Saur D. soll eine Belohnung von fünf Millionen Rubel (etwa 77.000 Euro) geboten worden sein, berichtete das russische Online-Portal PBK unter Berufung auf Ermittlerkreise. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
„Die Ermittler sind nicht an einer Festnahme der echten Auftraggeber interessiert“, behauptete Oppositionspolitiker Jaschin. Stattdessen werde die ganze Schuld auf den mutmaßlichen Schützen geladen. Menschenrechtlern zufolge sollen zwei der Verdächtigen bei Vernehmungen gefoltert worden sein.