S&P - EZB-Geldpolitik allein wird Euro-Wirtschaft nicht beleben

Frankfurt (APA/Reuters) - Das Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poo...

Frankfurt (APA/Reuters) - Das Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor‘s keine Gewähr für eine Belebung der Wirtschaft in der Eurozone. Diese werde ausbleiben, wenn die Länder nicht eine Reihe von Strukturproblemen lösten, erklärte S&P-Experte Moritz Krämer in einer am Donnerstag vorgelegten Studie.

Er sprach von vier zentralen Herausforderungen: die Alterung der Gesellschaft, die nachlassende Globalisierung, sinkende Produktivitätsfortschritte sowie geringe Investitionen als Folge der Schuldenlasten. Sollten diese Aufgaben nicht angegangen werden, könnten sich Hoffnungen auf einen Konjunkturaufschwung zerschlagen, warnte Krämer. „Das Ergebnis könnte sein, dass die Länderratings in der Region erneut unter Druck geraten.“

Die EZB will bis September 2016 pro Monat Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Volumen von 60 Mrd. Euro kaufen. Damit soll die Kreditvergabe der Banken und damit die Konjunktur angeschoben werden. Experten sprechen von einer quantitativen geldpolitischen Lockerung (QE). „Geldpolitische Maßnahmen wie QE können zu einer kurzfristigen Stabilisierung der Volkswirtschaften beitragen“, erklärte Krämer. „Aber wenn sie zu Selbstzufriedenheit in der Politik führen, können sie auf lange Sicht kontraproduktiv sein.“

~ WEB http://www.ecb.int ~ APA660 2015-03-19/20:27