Kämpfe zwischen Houthi-Miliz und Jemens Präsident: Elf Tote

Aden (APA/AFP) - Der Machtkampf zwischen der schiitischen Houthi-Miliz und Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi im Jemen hat nun auch die südlich...

Aden (APA/AFP) - Der Machtkampf zwischen der schiitischen Houthi-Miliz und Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi im Jemen hat nun auch die südliche Küstenstadt Aden erreicht: Bei Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern des Präsidenten um die Kontrolle des Flughafens wurden am Donnerstag mindestens elf Menschen getötet und über 50 weitere verletzt.

Ein Kampfflugzeug griff auch Hadis Palast an, wo er seit seiner Flucht aus Sanaa lebte. Die Gefechte am Flughafen begannen nach Angaben von Sicherheitskräften im Morgengrauen, der Flugverkehr musste eingestellt werden. Bei den stundenlangen Kämpfen wurden sieben Mitglieder einer Einheit der Spezialkräfte unter Rebellengeneral Abdel Hafedh al-Sakkaf sowie vier Mitglieder der Volkskomitees getötet, einer paramilitärischen Gruppe, die dem Präsidenten treu ist. Die Volkskomitees erhielten dabei Unterstützung durch hunderte Armeesoldaten mit Panzern. Nach Angaben des Militärs konnten die Hadi-treuen Truppen den Flughafen zurückerobern.

Bei Kämpfen um ein Verwaltungsgebäude im Zentrum von Aden wurden den Angaben zufolge ein Mitglied der Rebellen-Spezialkräfte getötet und vier weitere verletzt. Die Volkskomitees nahmen unterdessen vor einem Gebäude der Zentralbank 15 Mitglieder der Spezialkräfte gefangen. Während der Kämpfe wurde auch Hadis Palast von einem Kampfflugzeug beschossen, doch verfehlten die Schüsse den Komplex. Vorsichtshalber wurde der Präsident nach Angaben eines Vertrauten an einen „sicheren Ort“ gebracht. Er habe das Land aber nicht verlassen.

Inzwischen sollen Hadi-treue Truppen die Situation wieder unter Kontrolle haben. Das Hauptlager der Rebellen sowie zwei weitere Stützpunkte sei in den Händen der Hadi-Anhänger, Rebellengeneral Sakkaf sei geflüchtet, berichteten die Sicherheitskräfte. Der Gouverneur von Aden bestätigte, dass Sakkaf die Stadt verlassen habe.

Im Jemen herrschen seit Jahren politisches Chaos und Gewalt. Dies wurde von der schiitischen Houthi-Miliz ausgenutzt, die seit Sommer vergangenen Jahres auf die Hauptstadt Sanaa vorrückte und diese im September erreichte. Im Jänner übernahm die Miliz mit der Einnahme des Präsidentenpalastes die Kontrolle über die Hauptstadt, zwang Präsident Hadi zum Rücktritt und setzte ihn unter Hausarrest. Auch das Parlament wurde für aufgelöst erklärt.

Hadi gelang Ende Februar die Flucht nach Aden. Von dort aus zog der international anerkannte Präsident seine Rücktrittserklärung zurück und erklärte die im Süden gelegene Stadt zur neuen Hauptstadt.