Insider - EU und Griechen vereinbaren schnelle Reform-Umsetzung
Brüssel/Athen (APA/Reuters) - Nach mehrstündigen Beratungen haben sich der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und Spitzenvertreter de...
Brüssel/Athen (APA/Reuters) - Nach mehrstündigen Beratungen haben sich der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und Spitzenvertreter der EU auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt. Einem EU-Diplomaten zufolge unterstreichen alle Seiten darin ihre Verpflichtung, sich an die Vereinbarungen in der Eurogruppe vom 20. Februar zu halten.
Einem zweiten EU-Vertreter zufolge soll die Regierung in Athen Reformen benennen, die sie umgehend umsetzen kann, um eine teilweise Auszahlung von Geldern zu erhalten, die noch im laufenden, 240 Milliarden Euro schweren Rettungspaket vorhanden sind.
An dem Treffen in Brüssel, das bis in die Nacht auf Freitag dauerte, nahmen neben Tsipras die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Francois Hollande, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk, Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem und EZB-Präsident Mario Draghi teil. Es war die erste längere Aussprache zwischen Merkel und Tsipras seit dem Amtsantritt des griechischen Ministerpräsidenten. Zuletzt war der Ton vor allem zwischen Berlin und Athen schärfer geworden.
Die griechische Regierung steht nach eigenem Bekunden vor Liquiditätsengpässen, kann aber einem ihrer Vertreter zufolge eine Überweisung an den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 350 Millionen Euro am Freitag leisten. Die Euro-Finanzminister hatten am 20. Februar das Rettungsprogramm für Griechenland bis Ende Juni verlängert, die Auszahlung von Hilfskrediten aber an die Umsetzung von Reformen geknüpft. In Brüssel und Berlin war zuletzt der Unmut immer lauter geworden, dass Regierung in Athen unter der Führung der Linkspartei Syriza bei dieser Umsetzung nicht vorankommt.