Landespolitik

Verkehrspange Hall-Ost stößt weiterhin auf Kritik

© Pfohl/privat

Das Mobilitätskonzept Hall-Mils, auch bekannt als Verkehrsspange Hall-Ost, ist am 25. März Thema eines TT-Forums in Mils. Befürworter und Gegner debattieren die Auswirkungen des Megaprojekts auf die Region.

Von Michael Domanig

Mils –Eine Neuordnung des Verkehrs in der Region Hall-Mils: Das ist das Ziel der viel diskutierten Verkehrsspange Hall-Ost. Doch was bringt das Megaprojekt wirklich? Eine entscheidende Entlastung für den verkehrsgeplagten Unteren Stadtplatz in Hall und die weiterführenden Straßen? Oder doch nur eine Verlagerung der Verkehrsprobleme nach Mils und auf die südliche Innseite? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt eines TT-Forums, das am Mittwoch, 25. März, um 19.30 Uhr im Vereinshaus Mils (Schneeburgstraße) stattfindet. Unter der Leitung von TT-Lokalchef Manfred Mitterwachauer diskutieren die Haller Bürgermeisterin Eva Maria Posch, ihr Milser Amtskollege Peter Hanser, Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße beim Land Tirol, Klaus Schlosser vom Büro für Verkehrs- und Raumplanung – der die Ergebnisse einer aktuellen Lenkerbefragung präsentieren wird – und Josef Pittl, Anrainer in Mils.

Die Pläne des Landes sehen vor, dass Mils und sein Gewerbegebiet direkt an die Autobahn angebunden werden – dadurch sollen täglich Tausende Fahrten durch Hall entfallen. Die Eckpunkte: Ein Teil der B171 zwischen Hall und Mils wird südlich der Bahnstrecke neu trassiert. Über einen Kreisverkehr und eine neue Brücke gelangt der Verkehr auf die Südseite des Inns. Dort entsteht eine weitere Straße, die von der Autobahnabfahrt Hall-Mitte parallel zur Autobahn bis zur neuen Innbrücke führt. Direkt bei Mils entsteht auch eine neue Auf- und Abfahrt Richtung Unterland.

In Mils regt sich schon länger Widerstand gegen die Spange, die in ihrer jetzigen Form eine massive Verkehrs- und Lärmzunahme für die ohnehin stark belastete Milser Nord-Süd-Achse bedeuten würde. Aber auch andernorts formieren sich die Projektgegner: Seit Herbst trifft sich die Initiative „Nein zur Spange Hall-Ost“ regelmäßig auf der Haller Guggerinsel. Ganz in der Nähe soll ja die neue Innbrücke entstehen. Die Initiative befürchtet – trotz gegenteiliger Zusicherungen der Planer – Störungen für das Naherholungsgebiet, die Biberpopulation und die Auwälder auf beiden Innseiten. Generell zweifle man an der „Durchdachtheit“ des Gesamtprojekts, erklärt Sprecherin Manuela Pfohl. „Eine riesige Brücke, ein neuer Kreisverkehr und neue Straßen – das kann es im Jahr 2015 nicht sein.“ Bevor man eine „betonierte Lösung“ umsetze, „sollte man die Öffis attraktiver machen“, meint Pfohl, etwa durch „vernünftige Regiobus-Anbindungen“ oder eine S-Bahn-Haltestelle in Mils. Die Initiative fordert eine Neuplanung der Spange und hat bereits 500 Unterschriften gesammelt. Nun soll eine gemeinsame Plattform von Projektgegnern aus Hall, Mils, Tulfes und Ampass folgen.

Denn auch auf der anderen Innseite stößt die Spange auf Kritik. Der Hang auf Tulfer und Ampasser Seite – dort, wo die neue Straße errichtet werden soll – sei „total instabil“, warnt Helene Kirchmair, Anrainerin am Hiandlweg in Tulfes. Zudem handle es sich um ein Quellgebiet. Die Anrainer im Bereich Volderwald/Hiandlweg befürchten durch die neue Straße auch zusätzlichen Lärm, eine Minderung ihrer Lebensqualität und eine Entwertung ihrer Grundstücke. Sie wollen Bevölkerung und Lokalpolitik nun ebenfalls mit Transparenten und Unterschriftenaktionen aufrütteln. Für Diskussionsstoff beim TT-Forum ist jedenfalls gesorgt.

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