Landespolitik

Kritik am neuen Kindergarten Auf Arzill

© Reichle

Die Stadt Imst bereitet den Bau eines neuen Kindergartens vor. Gemeinderäte kritisierten dabei „die große Grundverschwendung“.

Von Matthias Reichle

Imst –Die Jury hatte es sich nicht leicht gemacht, den besten aus den 18 Vorschlägen für den neuen Kindergarten in Auf Arzill zu wählen. Trotzdem zweifelten Mandatare im Imster Gemeinderat an ebendieser Entscheidung. Dort fiel der Grundsatzbeschluss für den Bau, der im Herbst in direkter Nachbarschaft zur Sonneninsel und zum SPZ umgesetzt werden soll. Eine Mio. Euro wurde dafür im Budget vorgesehen – die Tiroler Tageszeitung hat berichtet.

Von einer „großen Grundverschwendung“ sprach Vizebürgermeister Gebi Mantl im Zusammenhang mit dem eingeschoßigen Bauwerk. Er forderte, das Projekt zu überarbeiten. „Zu groß“ war es auch für Stadtrat Helmuth Gstrein: Es bleibe von der Grünfläche nichts mehr übrig, brachte der Mandatar seine Bedenken gegenüber der Planung zum Ausdruck. Wie Gemeinderätin Andrea Jäger stellte auch er die Zahl der Gruppen in Frage. Sie forderten, zwei Gruppen in der Oberstadt unterzubringen. Auch Gemeinderat Andreas Sailer riet, das Projekt zu überdenken und zweigeschoßig zu bauen, damit auch eine größere Begegnungszone Platz hat.

„Ich sehe nicht, dass es eine Flächenverschwendung ist“, konterte hingegen Schulreferent Franz Haselwanter. Es entstehe dort viel Grünfläche, die auch dem angrenzenden Sonderpädagogischen Zentrum zugutekomme. Laut den aktuellen Kinderzahlen könnte man außerdem bereits im Herbst drei Gruppen füllen. „Man muss an die nächsten 20 bis 30 Jahre denken“, verteidigte er die geplante Größe. „Manche haben den Plan nicht angeschaut“, kritisierte auch Bürgermeister Stefan Weirather die Kritiker. Das Projekt sei eine tolle Geschichte. Statt des bestehenden Parkplatzes komme eine Grünfläche. Der Verkehr werde aus dem Innenhof herausgenommen. Er entsprach dann dem Wunsch der Mandatare, dass die Architekten ihre Pläne auch im Gemeinderat vorstellen. Mantl führte der von Weirather formulierte Antrag zu weit, er wollte sich noch nicht auf das konkrete Projekt festlegen. Ein Grundsatzbeschluss zum Bau des Kindergartens fiel dann einstimmig aus.

Weniger kontroversiell ging ein zweites Projekt über die Bühne: die Sanierung des kleinen Turnsaals in der Neuen Mittelschule Imst Oberstadt. Der stamme noch aus dem Jahr 1929, erklärte Weirather. Im außerordentlichen Haushalt der Stadtgemeinde sind heuer 450.000 Euro für das Projekt vorgesehen.

Stadtrat Helmuth Gstrein erinnerte daran, dass die Stadt auch die restlichen Gemeinden des Schulverbandes in die Sanierung einbinden solle.

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