„Es lebe der koschere Gebirgsjodler“
Andrea Pancur und Ilya Shneyveys verstehen es, die „alpine Essenz“ aus der Klezmermusik herauszufiltern, und verzaubern damit das Publikum.
Von Hubert Trenkwalder
Weissenbach –Wild und bayerisch geht’s zu und jiddisch auch noch. Erdig und rau kommt die Musik daher, aber dann auch wieder sanft und beseelt, wenn Andrea Pancur und Ilya Shneyveys gemeinsam mit Christian Dawid als Alpenklezmer konzertieren.
Alles in allem verspricht es, ein großer Abend zu werden im Gemeindesaal Weissenbach, am Freitag, den 27. März, anlässlich des diesjährigen Veranstaltungsauftaktes des Kulturforum Weissenbach.
Mitinitiator Erich Posch freut sich darauf: „Das wird zweifelsohne ein Leckerbissen, wir hatten das Vergnügen mit Alpenklezmer schon im Jahr 2013 und es war ein Riesenerfolg. Das wollten wir unbedingt noch einmal wiederholen.“
Hinter der Formation Alpenklezmer verbergen sich also Andrea Pancur aus München-Ramersdorf und Ilya Shneyveys aus Riga in Lettland. Sie treffen musikalisch aufeinander wie Urgewalten und raus kommt dabei alpiner Klezmer vom Feinsten. Die beiden Musiker haben altes Liedgut und ihre eigene musikalisch-geographische Geschichte recherchiert, entstaubt und gemäß dem Motto „Lang lebe der koschere Gebirgsjodler“ neues Material in den Rucksack gepackt.
Die hochtalentierte Andrea Pancur beschäftigt sich mit unzähligen künstlerischen Projekten, doch dieses ist ihr besonders wichtig: „Seit einigen Jahren kreist in meinem Kopf die Idee, mich meinen bayerischen Wurzeln musikalisch zu widmen“, erzählt sie. „Ich habe Material gesichtet, viel gelesen, noch mehr angehört, weiter gelesen, war auf Fortbildungen und im Archiv, habe Lieder und Melodien gelernt und kann mittlerweile einen ‚Almschroa‘ von einem Jodler unterscheiden.“
Doch es gibt noch weitere Erkenntnisse: Da nimmt die jiddische Hora den bayrischen Zwiefachen beherzt an der Hand und gemeinsam tanzen, kreiseln, wirbeln sie über die Gipfel, bis die Alpen im Klezmerklang erglühen. Und die internationale Presse feiert das Projekt als „einen außergewöhnlichen, bezaubernden Abend, der kulturelle Barrieren im Kopf beseitigt“.
Der „Innovationspreis Volkskultur 2012“ der LH München und der „Deutschen Weltmusikpreis“ im vergangenen Jahr untermauern die Ambition dieses schrägen Ensembles – kurzum: Es steht ein echtes Highlight im Außerfern bevor.
Ach ja, und wem das alles noch nicht genügt: Der virtuose Berliner Klarinettist Christian Dawid spielt und jodelt in Weissenbach als Gast mit.
Weitere Informationen gibt es auf www.kulturforum-weissenbach.org.