Weltwassertag - 1.000 Kinder sterben täglich durch schmutziges Wasser

Wien (APA) - 748 Millionen Menschen auf der Welt haben keinen gesicherten Trinkwasserzugang. 90 Prozent davon leben in Asien und in Afrika s...

Wien (APA) - 748 Millionen Menschen auf der Welt haben keinen gesicherten Trinkwasserzugang. 90 Prozent davon leben in Asien und in Afrika südlich der Sahara, teilte das Kinderhilfswerk UNICEF zum Weltwassertag am Sonntag (22. März) mit. Jeden Tag sterben fast 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, verursacht durch verschmutztes Trinkwasser, fehlende Toiletten und mangelnde Hygiene.

Die UNICEF forderte am Freitag daher, dass bis 2030 erstmals alle Menschen weltweit in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung eine Grundversorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen haben sollen. Weltweit gibt es laut dem Kinderhilfswerk noch drei Länder, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung kein Trinkwasser zur Verfügung hat: Mosambik, Papua-Neuguinea und die Demokratische Republik Kongo.

„Das prognostizierte Bevölkerungswachstum von sieben auf neun Milliarden Menschen bis 2050 wird zu einer weiteren Verknappung der Ressource Wasser führen“, sagte Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. „Die Leidtragenden sind die Jüngsten: In 90 Prozent der Todesfälle handelt es sich um ein Kind unter fünf Jahren.“

Zur Bekämpfung von oft tödlichen Durchfallerkrankungen brauche es sowohl die Versorgung mit sicherem Trinkwasser als auch Sanitäranlagen. 2,5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Toiletten. Diese seien aber notwendig, um die Verschmutzung von Wasser mit Fäkalien zu verhindern.

Laut WWF gingen in den vergangenen 100 Jahren weltweit über 50 Prozent der Flusssysteme, Moore und Seen verloren. Das sei mehr als in jedem anderen natürlichen Lebensraum. „Die komfortable Wasser-Situation in Österreich ist global betrachtet ein Ausnahmefall.“ So haben Konflikte im Nahen Osten, Gesundheitsrisiken in der Sub-Sahara, Entwicklungshindernisse in Asien oder Ernteausfälle in Nordamerika als „versteckten“ Ausgangspunkt oftmals fehlende, verschmutzte oder schlecht organisierte Süßwasserressourcen. Nicht immer sei die Wasserkrise so deutlich zu erkennen, wie derzeit in Sao Paulo. Die brasilianische Metropole leidet derzeit unter einer Jahrhundertdürre, schrieb die Naturschutzorganisation.

„Österreich hat besondere Expertise im Bereich Versorgung mit sauberem Trinkwasser. In unserem Schwerpunktland Uganda konnten wir zum Beispiel durch langjähriges Engagement die Wasserversorgung und den Zugang zu Sanitäranlagen für 1,4 Millionen Menschen nachhaltig sicherstellen“, betonte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) in einer Stellungnahme anlässlich des Weltwassertages.

Rund 23 Millionen Euro hat die Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, im vergangenen Jahr für Projekte in der Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie im Wasserressourcenmanagement umgesetzt. Allein in Uganda trägt Österreich jährlich mit rund fünf Millionen Euro dazu bei, dass fast 100.000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten, schrieb die ADA in einer Aussendung.