Restaurierung des Stiftes Göttweig geht 2015 in die dritte Bauphase
Göttweig (APA) - Die Restaurierung des Stiftes Göttweig geht 2015 in die dritte von sechs Bauphasen. Heuer steht die Dachsanierung des Südfl...
Göttweig (APA) - Die Restaurierung des Stiftes Göttweig geht 2015 in die dritte von sechs Bauphasen. Heuer steht die Dachsanierung des Südflügels und der Kaiserstiege im Museumstrakt am Plan. Die Arbeiten dazu sollen bereits ab Montag starten. Nach der Kuratoriumssitzung zur Restaurierung bezifferte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) die Kosten am Freitag mit 1,1 Millionen Euro, ein Viertel davon trage das Land.
Das Stift sei ein „Kulturjuwel am Eingangstor zum Unesco-Weltkulturerbe“ und habe durch das Europa-Forum Wachau auch eine „europäische Dimension“, betonte Pröll in einer Aussendung. Er verwies neben der wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung - mit rund 100.000 Besuchern pro Jahr - auch auf die Verantwortung gegenüber dem kulturellen Erbe. Für die Denkmalpflege in Niederösterreich wende man jährlich rund fünf Millionen Euro auf. Damit würden „noch wesentlich mehr Millionen für die gesamte Wirtschaft mobil gemacht, etwa durch Aufträge für Unternehmen und Handwerker“, sagte er.
Als eine „große Herausforderung“ bezeichnete Abt Columban Luser die Erneuerung der Dächer, handle es sich immerhin um eine Fläche von 18.000 Quadratmetern. Der Förderverein der Freunde des Benediktinerstiftes, wegen seiner Lage auch österreichisches Montecassino genannt, hat bereits Spenden in Höhe von rund 520.000 Euro gesammelt - eine Million Euro nannte Vereinspräsident Erwin Hameseder das Ziel. Bereits saniert ist das Kirchendach und der gesamte Osttrakt des Stiftes. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2018 geplant.
Die Stifte Göttweig und Melk liegen am Ausgang und Ende der Wachau und zählen damit zum Unesco-Weltkulturerbe. Der barocke Neubau des 1094 gegründeten Stiftes Göttweig wurde 1718 nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt in Angriff genommen wurde. Die Kaiserstiege mit dem Deckenfresko Paul Trogers aus 1739 zählt zu den schönsten barocken Treppenhäusern Europas. Eine Dauerausstellung informiert über das Klosterleben, jährliche Sonderschauen präsentieren die Schätze aus der Kunstsammlung des Stiftes.