Rückgabe von Bild aus Gurlitt-Sammlung steht laut „Spiegel“ bevor

München/Berlin (APA/dpa) - Die Rückgabe des ersten Bildes aus der Sammlung Gurlitt steht nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spi...

München/Berlin (APA/dpa) - Die Rückgabe des ersten Bildes aus der Sammlung Gurlitt steht nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ kurz bevor. Die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat eine entsprechende Restitutionsvereinbarung unterschrieben, wie ihr Sprecher heute, Freitag, bestätigte.

Damit steht der Rückgabe des Max-Liebermann-Gemäldes „Zwei Reiter am Strand“ aus dem Nachlass des umstrittenen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt an die rechtmäßigen Eigentümer wohl nichts mehr im Weg. Sie sei „heilfroh, dass dies nun gelungen ist“, sagte Grütters dem „Spiegel“. Bei Rückgaben dieser Art gehe es weniger um materielle Werte, sondern vor allem um „die Anerkennung der Opferbiografien“.

Nach „Spiegel“-Informationen ist ein New Yorker Anwalt und Holocaust-Überlebender, ein Großneffe des früheren jüdischen Eigentümers, anspruchsberechtigt. Der unterzeichnete Vertrag muss allerdings noch dem zuständigen Nachlassgericht in München vorgelegt werden, vor dem sich das Kunstmuseum Bern und eine Cousine von Gurlitt um das Erbe streiten. Der Vertrag wurde nach „Spiegel“-Informationen allerdings bereits mit beiden Parteien abgestimmt.

Im Jahr 2013 hatte die spektakuläre Kunstsammlung, die in Gurlitts Münchner Wohnung und in einem Haus in Salzburg gefunden wurde, weltweit Schlagzeilen gemacht. Monatelang stand der alte Mann im Zentrum einer hitzigen Debatte um Nazi-Raubkunst. Nach dem Tod des Kunstsammlers im Mai 2014 entbrannte ein Streit um sein Erbe.