Skandalumwitterter Kardinal O‘Brien verzichtet auf Kardinalswürde
Vatikanstadt (APA) - Der schottische Kardinal Keith Michael Patrick O‘Brien verzichtet auf seine Kardinalswürde. Papst Franziskus hat eine e...
Vatikanstadt (APA) - Der schottische Kardinal Keith Michael Patrick O‘Brien verzichtet auf seine Kardinalswürde. Papst Franziskus hat eine entsprechende Bitte des emeritierten Erzbischofs von Saint Andrews and Edinburgh angenommen, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. Der 77 Jahre alte O‘Brien steht unter Verdacht, sich Anfang der 1980er-Jahre gegenüber vier Priesteramtskandidaten „unangemessen“ verhalten zu haben.
Die Vorwürfe tauchten im Februar 2013 auf. O‘Brien nahm aus diesem Grund nicht an der Papstwahl vom März 2013 teil. O‘Briens Entscheidung, den Papst um die Annahme des Verzichts „auf die Rechte und Privilegien des Kardinalates“ zu bitten, sei „nach einem langen Weg des Gebets“ gefallen, teilte der Vatikan mit. Mit dieser Entscheidung zeige Papst Franziskus „allen Gläubigen der Kirche in Schottland seine pastorale Sorge und ermutigt sie, den Weg der Erneuerung und der Versöhnung mit Vertrauen fortzusetzen“, heißt es in der Erklärung.
Der schottische Kardinal hatte die Vorwürfe gegen ihn zunächst zurückgewiesen. Wenig später räumte er indirekt Fehlverhalten ein und bat bei der Kirche sowie bei allen Personen um Vergebung, die er mit seinem Verhalten verletzt habe. Papst Franziskus verordnete O‘Brien im Mai 2013 einige Monate des geistlichen Rückzugs außerhalb von Schottland. Seither lebte der emeritierte Erzbischof zurückgezogen.