19 Jahre Haft für äthiopischen Kopiloten wegen Flugzeugentführung

Addis Abeba/Bern (APA/dpa) - 13 Monate nach der Entführung einer Maschine der Ethiopian Airlines nach Genf hat ein äthiopisches Gericht den ...

Addis Abeba/Bern (APA/dpa) - 13 Monate nach der Entführung einer Maschine der Ethiopian Airlines nach Genf hat ein äthiopisches Gericht den Kopiloten zu 19 Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Angeklagte war bereits am Dienstag der Luftpiraterie für schuldig befunden worden. Das Strafmaß sei am Freitag in Abwesenheit des Angeklagten festgelegt worden, berichtete das Nachrichtenmagazin „Addis Standard online.

Hailemedhin Abera Tegegne hatte sich Mitte Februar 2014 im Cockpit der Boeing 767-300 eingeschlossen, als der Pilot gerade in der Bordtoilette war. Die Maschine war ursprünglich auf dem Weg von Addis Abeba nach Rom, jedoch änderte Tegegne die Route in Richtung Schweiz. Kurz darauf sendete er selbst das internationale Notsignal für Flugzeugentführungen.

Nach der Landung in Genf hatte sich der Mann aus dem Cockpitfenster abgeseilt und den Behörden gestellt. Die 200 Passagiere und die Crew blieben unverletzt. Wo der Kopilot sich aufhält und ob Äthiopien seine Auslieferung beantragen wird, ist unklar.

Tegegne hatte angegeben, er wolle in der Schweiz politisches Asyl beantragen. Er fühle sich in seiner Heimat bedroht, sagte er den Schweizer Behörden. Menschenrechtler berichten immer wieder von der Unterdrückung Andersdenkender in dem Land am Horn von Afrika.