Atomgespräche mit dem Iran werden nächste Woche fortgesetzt
In Lausanne hatten US-Außenminister John Kerry und sein iranischer Kollege seit Sonntag bei insgesamt acht Treffen an einer Kompromisslösung gearbeitet. Am Freitag reiste die iranische Delegation ab.
Lausanne – Die Atomverhandlungen mit dem Iran werden kommende Woche am Mittwoch voraussichtlich in der Schweiz fortgesetzt. Die iranische Delegation war von Gesprächen in Lausanne entgegen früherer Ankündigungen schon am Freitag abgereist. Grund dafür sei der Tod der 90-jährigen Mutter von Präsident Hassan Rohani, sagte ein iranischer Verhandler der Nachrichtenagentur Reuters.
In Lausanne hatten US-Außenminister John Kerry und sein iranischer Kollege seit Sonntag bei insgesamt acht Treffen an einer Kompromisslösung gearbeitet. Bereits morgen, Samstag, will sich Kerry mit seinen Amtskollegen aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland zu einer Besprechung in Sachen Atomstreit treffen. Wo sie stattfinden wird, war Freitagnachmittag noch nicht klar.
Ende März läuft eine selbst gesetzte Deadline der UNO-Vetomächte und Deutschland (P5+1-Gruppe) zu einer Rahmenvereinbarung im Atomstreit ab. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel drängte nach einem Sondertreffen am Rande des Brüsseler EU-Gipfels erneut auf einen erfolgreichen Abschluss der Iran-Atomverhandlungen. Es gehe darum, dass eine nukleare Bewaffnung des Iran eingedämmt werde, sagte Merkel am Freitag in Brüssel. Es gebe den politischen Wunsch, ein Abkommen zu erreichen. „Es muss aber ein glaubwürdiges Abkommen sein.“
Noch klaffen die Positionen des Westens und des Iran im Atomstreit weit auseinander, sagten Diplomaten. „Die Alternativen zu einem ausverhandelten Abkommen sind nicht sehr erfreulich“, betonte jedoch ein westlicher Diplomat der Nachrichtenagentur. „Niemand will aufgeben. Wir alle wollen und brauchen diesen Deal.“ Die USA und die EU-Staaten wollen mit einem Abkommen sicherstellen, dass der Iran zumindest einige Monate an Entwicklungszeit von einer Atombombe entfernt bleibt. (APA/Reuters/AFP)