22 Jahre Haft für Briten wegen Mordplänen gegen Soldaten
London (APA/AFP/dpa) - Ein Londoner Gericht hat am Freitag einen jungen Mann zu 22 Jahren Haft verurteilt, der einen ähnlich grausamen Angri...
London (APA/AFP/dpa) - Ein Londoner Gericht hat am Freitag einen jungen Mann zu 22 Jahren Haft verurteilt, der einen ähnlich grausamen Angriff plante wie die beiden islamistischen Mörder des britischen Soldaten Lee Rigby. Der 19-Jährige war im vergangenen August mit einem Messer, einem Hammer und einer islamistischen Flagge im Rucksack festgenommen worden.
Ohne das Eingreifen der Polizei hätte er seinen brutalen Plan ausgeführt, sagte Richter Timothy Pontius in seiner Urteilsbegründung. Während seines Prozesses hatte Brusthom Z. bestritten, dass er Rigbys grausame Ermordung nachstellen wollte.
Der Soldat Rigby war im Mai 2013 vor einer Kaserne im Südosten Londons von zwei zum Islam konvertierten Briten nigerianischer Abstammung angefahren worden. Sie hackten mit Messern und einem Beil auf ihr Opfer ein, einer von ihnen versuchte, den 25-Jährigen zu enthaupten. Die Täter filmten das Verbrechen mit ihren Handykameras vor den Augen entsetzter Passanten. Die beiden Männer wurden wegen Mordes verurteilt.
Z.s ehemalige Freundin schilderte dem Gericht, wie er ihr wenige Stunden vor seiner Festnahme seine Waffen gezeigt und verkündet habe, dass er einen britischen Soldaten töten und dann als „Märtyrer“ sterben wollte. Laut der Anklage soll er sich zudem über die Standorte von Kasernen informiert haben.
Z.s Eltern sind Zeugen Jehovas und stammen aus dem Kongo. Erst wenige Monate vor seiner Festnahme konvertierte er zum Islam. Als ihn seine Eltern daraufhin aus der gemeinsamen Wohnung hinauswarfen, schloss er sich einer Gruppe Islamisten an, unter deren Einfluss er sich rasch radikalisierte.
Sein Anwalt Naeem Mian sagte vor Gericht, der junge Mann habe sich von Leuten beeindrucken lassen, die „erfahrener und reifer“ als er gewesen seien. Ein Vertreter der Londoner Anti-Terror-Brigade erklärte, der Fall zeige beispielhaft, welche Gefahr Großbritannien durch im eigenen Land radikalisierte Terroristen drohe.