Erste Liga

Wacker weiter Schlusslicht: Zu wenig, um (tief) Luft zu holen

Kein einziger Ball wurde im zweiten Durchgang auf das niederösterreichische Gehäuse gebracht, ehe Alexander Hauser (rechts) in der 89. Minute vorbeischoss.
© GEPA pictures/ Walter Luger

Nach einem wenig ansehnlichen 0:0-Remis in St. Pölten bleibt der FC Wacker zwar drei Spiele ungeschlagen, aber weiter Letzter in der Sky Go Ersten Liga. Die Luft wird im Abstiegskampf immer dünner.

Aus St. Pölten: Alex Gruber

St. Pölten – „Tradition schießt keine Tore.“ Das weiß man beim FC Wacker. „Ein schöner VIP-Klub schießt auch keine“, sagte St. Pöltens Sportdirektor Frenkie Schinkels (seit Oktober im Amt) vor dem Anpfiff. Und deswegen standen sich die beiden Klubs heute in der Bundesliga-tauglichen NV-Arena im Abstiegskampf der zweiten Liga gegenüber. Da ging es eben nicht wie im feinen Ambiente um Schweinsbratl oder Backhendl, sondern um jedes Krümel Brot, um jeden einzelnen Zähler, jeden einzelnen gewonnenen Zweikampf am Rasen.

Viel ansehnlicher Fußball fand in der ersten Halbzeit nicht statt. Und wenn, dann wurde er eher vom FC Wacker geboten, der über den spielfreudigen Simon Pirkl sowie Christian Schilling viel öfter über links kam. In der Mitte hatten die Routiniers Jürgen Säumel und der coole Peter Hlinka den Laden im Griff. Auf der Suche nach echten Hochkarätern wurde man auf beiden Seiten nicht fündig. Die beste Chance war noch ein scharfer Jamnig-Freistoß aus gut 25 Metern, mit dem St. Pöltens Goalie Christoph Riegler Probleme hatte. Es fand sich aber keiner zum Abstauben ein. Oder wie schon der launige Schinkels vor dem Anpfiff sagte: „Fußball ist keine Tombola. Man arbeitet sich nach unten.“ Damit spielte der „Frenkie“ auch selbstkritisch darauf an, dass man im Laufe der Saison auf beiden Seiten zu viel falsch gemacht hat. In der Planung und am Feld. St. Pölten hatte im Sommer noch in der Europa League vorgespielt, Wacker zuvor in der Bundesliga.

Ein Torschuss in zweiter Halbzeit

In der zweiten Halbzeit kamen die Hausherren gefährlicher vors Innsbrucker Tor, weil Goalie Pascal Grünwald und seine Vorderleute Unsicherheiten zeigten. Nach einem Hartl-Heber rettete Sebastian Siller vor der Linie (63.). Coach Klaus Schmidt reagierte mit Wechseln und Umstellungen: Für den erneut blassen Andi Hölzl kam Samuel Krismer, für Rene Renner Alex Hauser aufs Feld. Pirkl wechselte ins rechte Mittelfeld, Krismer in die (hängende) Spitze. Es ging bei Wacker nicht mehr viel. Kein einziger Ball wurde im zweiten Durchgang auf das niederösterreichische Gehäuse gebracht, ehe Hauser (89.) vorbeischoss. Positiv formuliert hat Wacker nach den Partien gegen den FAC (0:0) und Hartberg (1:1) zum dritten Mal in Serie nicht verloren. Andererseits gab es in fünf Frühjahrs­partien genau drei magere Zähler und ein einziges erzieltes Tor. Das lässt einen in der Länderspielpause daran glauben, dass es schon ein kleines Wunder für den Klassenerhalt braucht. „Wir steigen niemals ab“, sangen die mitgereisten FCW-Fans nach dem Match. Schöne Optimisten.

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