Deutscher Industrie- und Handelskammertag gegen Lohngleichheitspläne

Berlin (APA/Reuters) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag lehnt die Pläne der deutschen Familienministerin Manuela Schwesig für ei...

Berlin (APA/Reuters) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag lehnt die Pläne der deutschen Familienministerin Manuela Schwesig für ein Gesetz zur Förderung der Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern ab. Dies wirke nicht gegen die bestehenden Lohnunterschiede, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks zu „Bild“ (Samstagsausgabe).

Es müsse an den Ursachen angesetzt werden. Ganz vorne stehe da die Berufswahl. Denn Frauen wählten häufig schlechter bezahlte Berufe. Aber auch lange Familienauszeiten und Teilzeitbeschäftigung trügen erheblich dazu bei. „Statt neuer bürokratischer Lasten für die Betriebe durch ein Entgeltgleichheitsgesetz brauchen wir flexible Betreuungsmöglichkeiten und Unterstützung bei der Berufswahl, aber auch mehr Aufstiegsperspektiven in Teilzeit“, sagte Dercks.

Schwesig will noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf zur Förderung der Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern vorlegen. Dessen Ziel sei es, Transparenz zu schaffen, sagte die SPD-Politikerin am Freitag in Berlin. Nur wenn die jeweiligen Lohnstrukturen bekannt seien, könnten Frauen überprüfen, ob der Grundsatz „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ eingehalten werde. Schwesig verweist auf Studien, wonach die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei 22 Prozent stagniert, obwohl Frauen heute so gut ausgebildet seien wie nie. Ihr durchschnittlicher Bruttolohn beträgt 15,83 Euro pro Stunde, während Männer 20,20 Euro erhalten.