Österreich prüft Teilnahme an neuer Asien-Entwicklungsbank AIIB

Wien (APA) - Das Finanzministerium prüft eine österreichische Beteiligung beim Aufbau einer neuen asiatischen Entwicklungsbank - der sogenannten Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB). Eine Ministeriumssprecherin bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua gegenüber der APA. Österreich stehe dem Projekt positiv gegenüber. Einiges sei aber noch abzuwägen.

Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien, aber auch die Schweiz und Luxemburg und einige andere Staaten hatten zuvor ihr Interesse bekundet, bei der AIIB mit an Bord zu sein. Dies trotz Bedenken der USA, die die Gründung kritisch sehen, da die AIIB auf eine Initiative der chinesischen Regierung zurückgeht.

Wohl auch daher will man im Finanzministerium, wie es am Samstag hieß, die mit einem Beitritt verbundenen außenpolitischen, außenwirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Interessen vor einer etwaigen Beteiligung genau abwägen. Für ein Exportland wie Österreich sei die Öffnung neuer Märkte jedenfalls von besonderer Bedeutung. Gründungsmitglieder könnten bis 31. März ihre Teilnahme zusagen, schrieb Xinhua.

China initiiert die AIIB als Gegengewicht zur Weltbank und der bereits existenten Asiatischen Entwicklungsbank (ADB, Asian Development Bank). Peking sieht die Institutionen als zu sehr von den USA und Japan dominiert. Washington hatte sich gegen den Aufbau der AIIB ausgesprochen; Japan signalisierte zuletzt aber ebenso Interesse daran, bei der AIIB trotzdem dabei sein zu wollen.

Die AIIB soll etwa Energie-, Verkehrs- und Telekommunikationsprojekte finanzieren, um die wirtschaftliche Entwicklung vor allem in ärmeren Ländern Asiens voranzutreiben. Die Absichtserklärung zur Gründung war vergangenen Oktober von 21 Staaten - neben China etwa Indien und Singapur - in Peking unterzeichnet worden.