China will Südkorea für neue Entwicklungsbank gewinnen

Seoul/Peking (APA/dpa) - China will Südkorea gegen die Bedenken der USA als Gründungsmitglied einer von Peking angestrebten neuen internatio...

Seoul/Peking (APA/dpa) - China will Südkorea gegen die Bedenken der USA als Gründungsmitglied einer von Peking angestrebten neuen internationalen Entwicklungsbank gewinnen.

Der chinesische Außenminister Wang Yi habe bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Yun Byung-se am Samstag in Seoul seine Hoffnung geäußert, dass sich Südkorea an der Asiatischen Investmentbank für Infrastruktur (AIIB) mit Sitz in Peking beteilige, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf südkoreanische Regierungsbeamte.

Nach dem Treffen sagte Wang, Seoul studiere die Angelegenheit in „vorausschauender Weise“. Die Unterredung fand kurz vor einem gemeinsamen Treffen der beiden Politiker mit dem japanischen Außenminister Fumio Kishida statt.

Südkorea hatte erklärt, vor Ende dieses Monats die AIIB-Frage entscheiden zu wollen. Nach Berichten südkoreanischer Medien versuchten die USA, ihren Verbündeten dahin gehend zu beeinflussen, in die Bank nicht zu investieren. Die Einrichtung der Bank gilt als direkter Konkurrent der Weltbank mit Sitz in Washington, in der die USA dominieren. Auch mehrere europäische Staaten wollen sich an der AIIB beteiligen. Eine mögliche österreichische Teilnahme wird derzeit vom Finanzministerium in Wien geprüft. Die Bank soll Projekte in Südostasien und Zentralasien finanzieren und noch in diesem Jahr an den Start gehen.