Von der Leyen: Deutsche Bundeswehr wachsam beim Thema IS-Rekrutierung
Ulm (APA/AFP) - In der deutschen Bundeswehr gibt es nach den Worten von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kein „überproportionale...
Ulm (APA/AFP) - In der deutschen Bundeswehr gibt es nach den Worten von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kein „überproportionales Extremismus-Problem“. Im Hinblick auf Erkenntnisse über frühere Bundeswehrsoldaten bei der Miliz „Islamischer Staat“ (IS) sagte die Ministerin der „Südwest-Presse“ vom Samstag: „Wir werden aber wachsam bleiben und unsere Gegenmaßnahmen permanent überprüfen und anpassen.“
Kürzlich hatte der Präsident des Militärischen Abschirmdiensts (MAD), Christof Gramm, davon gesprochen, dass mehr als 20 ehemalige Bundeswehrsoldaten in den Reihen des IS in Syrien und im Irak vermutet würden. Er sehe das Risiko, dass die Bundeswehr „als Ausbildungscamp für gewaltbereite Islamisten missbraucht werden“ könne, sagte der Chef des Bundeswehr-Geheimdienstes der Zeitung „Die Welt“.
Von der Leyen sagte: „Jeder einzelne Fall ist einer zu viel, aber wir müssen die Zahlen in eine Relation stellen und auch darstellen, dass wir genau hinschauen.“ In den vergangenen fünf Jahren habe es rund 140 abgeschlossene Verdachtsfälle gegeben. „In 70 Fällen gab es Entwarnung, nur in 18 Fällen hat sich der Verdacht bestätigt.“ In der Regel seien die Betroffenen vorzeitig entlassen worden. Von der Leyen verwies darauf, dass die Bundeswehr aufgrund ihrer Struktur eine enorme Fluktuation habe. „Wir haben 185.000 Soldaten. Jedes Jahr kommen und gehen auf normalem Weg jeweils 25.000 Menschen“, sagte sie.