Papst kritisierte in Neapel Zustände in den Gefängnissen

Neapel/Vatikanstadt (APA) - Bei einer Begegnung mit Häftlingen hat Papst Franziskus am Samstag in Neapel die Zustände in den italienischen G...

Neapel/Vatikanstadt (APA) - Bei einer Begegnung mit Häftlingen hat Papst Franziskus am Samstag in Neapel die Zustände in den italienischen Gefängnissen kritisiert. Viel zu oft seien die Lebensbedingungen der Insassen unwürdig, sagte das Kirchenoberhaupt bei einem Besuch im Hauptgefängnis der Region, der Strafanstalt von Poggioreale mit 1.200 Häftlingen.

Nach der Haft fehle es an Möglichkeiten, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden, bemängelte Franziskus zudem. Er lobte in diesem Zusammenhang die Arbeit von Sozialarbeitern und Priestern, die Ex-Häftlingen bei der sozialen Wiedereingliederung zur Seite stünden. An dieser Arbeit könne die ganze Gesellschaft wachsen. Den Häftlingen sprach der Papst Mut zu. Gott verzeihe immer, wenn ein Mensch schlechte Taten aufrichtig bereue.

Franziskus speiste im Gefängnis mit 90 Insassen. Darunter waren auch mehrere Transsexuelle und HIV-Infizierte. Nach dem Besuch in der Strafanstalt traf der Papst einige Priester der Erzdiözese im Dom von Neapel. Dort verehrte er die Blutreliquie des Heiligen Januarius, des Stadtpatrons der Vesuvstadt. Danach gab es Treffen mit Jugendlichen.

Vor dem Besuch in der Haftanstalt hatte Franziskus mit rund 50.000 Gläubigen im Zentrum von Neapel auf der Piazza del Plebiscito in Neapel einen Gottesdienst gefeiert. In der Früh hatte der Pontifex eine Wallfahrtskirche im benachbarten Pompeji besucht. Im Neapel-Viertel Scampia wandte sich der Heilige Vater auch gegen informelle und schlecht bezahlte Arbeitsverhältnisse.