Landespolitik

BBT-Chef: Kein Hinweis auf Schmiergeld

Am Donnerstag ist mit dem Anschlag zum Bau eines neun Kilometer langen Rettungsstollens in Tulfes gefeiert worden.
© Thomas Böhm / TT

Innsbruck – Seit Tagen sorgt ein Korruptionsskandal in Italien für Aufregung. Wegen Schmiergeldzahlungen beim Bau der Hochgeschwindigkeitsba...

Innsbruck –Seit Tagen sorgt ein Korruptionsskandal in Italien für Aufregung. Wegen Schmiergeldzahlungen beim Bau der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Bologna – Florenz ist der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi am Freitag zurückgetreten. Die Affäre strahlt auch auf den Brennerbasistunnel (BBT) aus. Bei einem der verhafteten und involvierten Unternehmer handelt es sich um den auf Bauaufsicht spezialisierten Unternehmer Stefano Perotti. Bis Montag war er schließlich auch Bauleiter für die BBT-Erkundungen zwischen Aicha und Mauls (periadriatische Naht). Er wurde umgehend suspendiert und nachbesetzt.

Im Gespräch mit der TT schließt BBT-Chef Konrad Bergmeister Unregelmäßigkeiten bei den bisherigen Auftragsvergaben aus. „Wir haben ein engmaschiges Kon- trollnetz mit einem begleitenden externen Aufsichtsorgan mit jeweils zwei Experten aus Italien und Österreich.“ Die Bauaufsicht in Mauls sei 2011 noch nach österreichischem Vergaberecht ausgeschrieben worden. Die Auftragssumme betrug 3,2 Mio. Euro. Perottis Firma war daran nicht beteiligt, er wurde jedoch von den betrauten Firmen als Bauleiter eingesetzt. Kann es danach zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein? „Alle Beschaffungen werden von uns immer noch einmal überprüft, damit das Vieraugenprinzip gewahrt wird“, sagt Bergmeister.

Den Zuschlag für den 8-Millionen-Euro-Auftrag im Zusammenhang mit dem Projektmanagement und der Bauaufsicht der Eisackunterquerung hat 2012 eine Bietergemeinschaft erhalten, an der Perottis Firma SPM Consulting beteiligt war. Für Bergmeister war auch hier alles korrekt. „Unser Vorteil ist, dass wir kein Generalunternehmen beauftragt haben, sondern alle Arbeiten für den BBT einzeln ausschreiben.“ Die Vergabe-Dokumentation und die Arbeiten, für die Stefano Perotti verantwortlich war, wurden in den vergangenen Tagen noch einmal gesichtet und die Unterlagen für allfällige Anfragen der Staatsanwaltschaft bereitgestellt. „Noch hat es von der Staatsanwaltschaft in Florenz aber kein Ersuchen gegeben“, betont Bergmeister.

In Südtirol gehen jedenfalls die Wogen hoch: In einer Landtagsanfrage werden die Südtiroler Freiheitlichen den Korruptionsskandal jetzt im Landtag thematisieren. Sie möchten wissen, ob es jemals Bedenken, Verdachtsmomente oder Ungereimtheiten in der Zusammenarbeit mit Perotti gegeben habe. (pn)

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