Pegida - Sozialistische Jugend startete Protestmarsch

Bregenz (APA) - Die Vorarlberger Pegida-Gegner unter Federführung der Sozialistischen Jugend (SJ) haben in Bregenz zu Mittag ihren Protestma...

Bregenz (APA) - Die Vorarlberger Pegida-Gegner unter Federführung der Sozialistischen Jugend (SJ) haben in Bregenz zu Mittag ihren Protestmarsch gegen die Pegida-Demo (13.00 Uhr) gestartet. Laut Polizei etwa 600 Teilnehmer skandierten „Nieder, nieder, nieder mit Pegida“ und hielten Transparente mit Botschaften wie „Gemeinsam gegen Faschismus“ in die Höhe. Die Protestierenden forderten internationale Solidarität.

„Wir sind da, weil Pegida da ist“, sagte Florian Keller von der SJ Vorarlberg vor Beginn des Protestmarschs gegenüber Medienvertretern. Vorarlberg sei bunt, nicht rassistisch. Lasse man die Pegida ohne Widerstand agieren, komme sie immer wieder, zeigte sich Keller überzeugt.

Ihr Marsch - begleitet von einem Großaufgebot der Polizei - führt die Pegida-Gegner vom Seestadt-Parkplatz zum Karl-Tizian-Platz, wo eine Schlusskundgebung stattfindet. Die Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) - angemeldet wurde die Versammlung von der Pegida Oberösterreich - veranstaltet eine Standkundgebung am Kornmarktplatz. Als Redner sind der Deutsche Michael Stürzenberger und der Schweizer Ignaz Bearth angekündigt, beide sind als Islam-Kritiker bekannt.

Zur österreichweit vierten Pegida-Demonstration in Bregenz werden nach Veranstalterangaben 200 Teilnehmer erwartet, zur Gegendemonstration der SJ könnten bis zu 1.000 Personen kommen. Die Polizei hatte im Vorfeld keine Hinweise auf Zusammenstöße, dennoch waren 400 Exekutiv-Einsatzkräfte aus vier Bundesländern präsent.

Für den Kornmarktplatz wurde mit Beginn um 10.30 Uhr (Ende: 18.00 Uhr) ein Platzverbot erlassen. Im Wesentlichen waren lediglich Teilnehmer an der Demonstration und Anrainer zum Betreten berechtigt. Die um den Kornmarktplatz angesiedelten Museen und Gastronomiebetriebe öffneten am Sonntag nicht. „Wir respektieren selbstverständlich das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit“, erklärte dazu Werner Döring, Geschäftsführer der Vorarlberger Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft. „Der für Sonntag angekündigten Pegida-Demonstration sehen wir jedoch ohne Sympathie entgegen. Aus Sicherheitsgründen bleiben die Vorarlberger Kulturhäuser geschlossen“, so Döring.

Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) konnte den zwei Demonstrationen ebenfalls nichts Positives abgewinnen. „Probleme des Zusammenlebens, der Integration, der Migration müssen im Dialog gelöst werden und nicht auf der Straße“, sagte Linhart im Interview mit der „Neue am Sonntag“. Durch die Gegen-Demonstration würden die Aggressionen nur noch mehr geschürt.