Atomgespräche - Israel will Frankreichs strikte Position stärken

Jerusalem (APA/Reuters) - Die israelische Regierung will noch einmal auf die westlichen Unterhändler im Atomstreit mit dem Iran einwirken, u...

Jerusalem (APA/Reuters) - Die israelische Regierung will noch einmal auf die westlichen Unterhändler im Atomstreit mit dem Iran einwirken, um eine aus ihrer Sicht schlechte Vereinbarung zu verhindern. Er und der Nationale Sicherheitsberater Joseph Cohen wollten vor allem in Frankreich für die Position Israels werben, sagte der Minister für strategische Angelegenheiten, Yuval Steinitz, am Sonntag im Rundfunk.

Israel will eine atomare Bewaffnung des Iran auf jeden Fall verhindern, weil es darin seine Existenz bedroht sieht. Bei den Verhandlungspositionen der US-Regierung sieht Israel zu weitgehende Zugeständnisse.

Frankreich hat in den Verhandlungen strengere Restriktionen gegenüber dem Iran als andere westliche Staaten gefordert. Diese Differenzen will Israel offenkundig nutzen und Frankreich in seiner der Position bestärken. Schon bisher sei Frankreich für Israel sehr hilfreich gewesen, sagte Steinitz.

Im Verhältnis zwischen Israel und den USA hat es dagegen zuletzt heftig geknirscht. Grund dafür war die intensive Lobbyarbeit von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gegen eine Übereinkunft mit dem Iran. Dazu reiste er auf Einladung der Republikaner nach Washington und hielt eine Rede vor dem Kongress. Obama empfand dies als Affront, viele Demokraten blieben der Rede fern.

Doch auch Frankreich steht trotz seiner härteren Linie gegenüber dem Iran kritisch zu den Positionen Israels. Die Regierung in Jerusalem habe sich mit unrealistischen Positionen selbst ins Abseits manövriert, sagte ein Diplomat, der namentlich nicht genannt werden wollte.