Pressestimmen zu den Departementswahlen in Frankreich 2
Paris/Madrid (APA/dpa) - Französische und internationale Medien kommentierten die Schlappe der regierenden Sozialisten bei den Departementsw...
Paris/Madrid (APA/dpa) - Französische und internationale Medien kommentierten die Schlappe der regierenden Sozialisten bei den Departementswahlen am Montag folgendermaßen:
„El Mundo“ (Madrid):
„Der klare Sieg der konservativen UMP um Nicolas Sarkozy in der zweiten Runde der Departements-Wahlen stärkt dem Ex-Präsidenten den Rücken in seinem Vorhaben, 2017 in den Elysee-Palast zurückzukehren. Die UMP, zuletzt von parteiinternen Streitigkeiten geschwächt, sieht wieder Licht am Ende des Tunnels.
Der Vormarsch der Rechtsradikalen von Marine Le Pen wurde gestoppt. Die Sozialisten konnten aus der zuletzt gestiegenen Popularität von Präsident Francois Hollande keinen Nutzen ziehen. Zwei Jahre vor der nächsten Präsidentenwahl klärt sich die politische Lage in Frankreich: Sarkozy galoppiert vorneweg, Le Pens Rechte stagniert und Hollandes Sozialisten sind im Abwind.“
„Le Journal de la Haute-Marne“ (Chaumont):
„Die Partei von Marine Le Pen war der Spielverderber. Sie hat das Zweiparteiensystem, an das wir seit langem gewöhnt waren, in ein Dreiparteiensystem verwandelt, das sich dauerhaft installieren dürfte. Zwar wird die Front National vermutlich in keinem Departementsparlament den Präsidenten stellen. Doch die zweite Wahlrunde (vom Sonntag) hat bestätigt, dass die Franzosen die Nase voll haben. Die Linke hat eine herbe Niederlage erlitten. Die Konservativen können einen klaren Sieg verbuchen. Die Front National verankert sich noch etwas mehr in der politischen Landschaft.“
„La Nouvelle Republique du Centre-Ouest“ (Tours an der Loire):
„Die Linke hat die Hälfte ihrer Departements verloren. Sie wird nun sicherlich auf Dauer gespalten bleiben. Die einfachen Leute und die Arbeiter haben sie aufgegeben und sich der (rechtsextremen) Front National zugewandt. (...) Die Konservativen haben sich vor der Wahl zusammengetan und dies hat sich ausgezahlt. Doch auch in ihrem Lager gibt es weiterhin Streitpunkte. Bereits im kommenden Jahr - vor der parteiinternen Auswahl ihres Spitzenkandidaten (für die Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2017) - werden sie ein wirtschaftliches und soziales Programm vorstellen müssen. Ein breiter Zusammenschluss ist notwendig, um der Front National die Stirn zu bieten. Die französische Demokratie ist jahrzehntelang auf zwei Beinen gelaufen, einem rechten und einem linken. Auf drei Beinen hinkt sie. Und könnte stürzen.“