Reutte

Eine Million Euro Oberwasser

(Symbolfoto)
© EPA/ORESTIS PANAGIOTOU

Reutte: Die Jahresrechnung weist ein Plus von 980.000 Euro und einen historischen Schulden-Tiefpunkt auf.

Von Alexander Paschinger

Reutte –„Uns allen ein Kompliment“, freute sich Bürgermeister Alois Oberer auf den sechsten Tagesordnungspunkt. Denn der verheißt für die Finanzen der Marktgemeinde etwas mehr Bewegungsfreiheit. Der Jahresabschluss 2014 brachte nämlich ein Plus von exakt 980.477,42 Euro. Die Schulden der Gemeinde Reutte sanken gleichzeitig unter die 10-Millionen-Euro-Grenze auf 9,903 Millionen Euro. Und der Verschuldungsgrad sank von zuletzt 61,9 auf 56 Prozent. Zugleich wuchsen die Rücklagen von 257.000 auf 517.346,11 Euro an. „Sensationell“, meinte der Marktchef und führte das Gesamtergebnis unter anderem auf die gute Budget-Disziplin zurück.

Was mit der zusätzlichen Million Euro passiert, steht bereits fest: Der Gemeinderat weist 300.000 Euro als Betriebsmittelrücklage aus, 200.000 Euro dienen zur Darlehensabdeckung und der Rest von 480.000 Euro fließt ins aktuelle Budget ein – wobei man schon im Vorfeld mit 200.000 Euro aus diesem Posten für 2015 gerechnet hatte, so Vizebürgermeister und Finanzreferent Dietmar Koler. Kein Wunder, dass die Beschlüsse um Jahresrechnung, Überschreitungen, Entlastung und Verwendung einstimmig abgesegnet wurden.

Knapp 22,8 Millionen Euro betrug der Haushalt im Jahr 2014, der die letzten Wochen zur Einsicht aufgelegen war (doch nur von zwei Bürgern begutachtet wurde). An einigen Posten war dabei nicht zu rütteln – sie sind vom Land vorgeschrieben. Wie etwa 733.000 Euro für die Abgangsdeckung beim Bezirkskrankenhaus Reutte oder die 893.000 Euro, die in den Krankenanstaltsfonds Tilak gezahlt werden mussten.

Dafür gab es aber auch günstige Situationen für die Marktgemeinde. So die Zinslandschaft oder der milde Winter, der gut 175.000 Eur­o günstiger als veranschlagt war. Im Amt schlug sich unter anderem das halbjährige Fehlen eines Amtsleiters zu Buche: Der Posten „Zentralamt“ war um 66.500 Euro günstiger als veranschlagt. Mehr Förderungen des Landes bei Kindergärten sparten 90.000 Euro, ein neuer Mietvertrag für die Archbach-Volksschule brachte 35.000 Euro. Während der Fotoshooting-Point bei der Highline die Gemeinde fast 72.000 Euro kostete, gab es 51.000 Euro mehr Förderungen dafür. Rund 300.000 Euro an Mehreinnahmen beim Seniorenzentrum seien auf „sehr gute Auslastung und Selbstzahler zurückzuführen“, erläuterte Oberer. Und die Parkraumbewirtschaftung spült insgesamt gut 28.000 Euro in die Gemeindekasse.

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