Die Sorgen der Frauen und des Bauernbunds
Der ÖVP-Bauernbund haderte bei seiner gestrigen Vorstandssitzung mit dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA. Pos...
Der ÖVP-Bauernbund haderte bei seiner gestrigen Vorstandssitzung mit dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA. Positive Aussagen zu TTIP, u. a. von Bundes-Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes, hätten dem Bauernbund bei den Kammerwahlen in einigen Bezirken geschadet, glaubt Direktor Peter Raggl. Der Bauernbund büßte in der Kammervollversammlung 8,2 Prozentpunkte und einen Sitz ein. Mit 83,6 Prozent sind die ÖVP-Bauern aber nach wie vor dominierende Kraft.
Kammerpräsident Josef Hechenberger ist sich sicher, dass viele Bauern durch unterschiedliche Aussagen durch Kollegen aus anderen Bundesländern verunsichert gewesen seien. „Das hat uns sicher einige Stimmen gekostet. Wir werden uns im Tiroler Bauernbund weiterhin für die höchsten Qualitätsstandards der Produkte aus unserem Land einsetzen.“ Die bisherige Hechenberger-Stellvertreterin Resi Schiffmann zieht sich indessen gesundheitsbedingt von der Kammerspitze zurück, der Bauernbund nominierte die Kitzbühelerin Helga Brunschmid als neue Vizepräsidentin.
Der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, Equal Pay Day, macht heute einmal mehr auf die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen aufmerksam. „Österreichs Frauen verdienen um 23,85 Prozent weniger als Männer und müssen darum 62 Tage länger arbeiten, um gleich viel zu verdienen“, betont Frauen-LR Christine Baur (Grüne). Das Jahreseinkommen der ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen liege in Tirol um 22,1 Prozent unter jenem der Männer. Bewusstseinsbildung und mehr Kinderbetreuungsplätze sind für Baur die Hebel, um das Ungleichgewicht auszuhebeln. „Der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze ermöglicht, dass Frauen den Spagat zwischen Arbeit und Familie besser bewerkstelligen können.“ VP-Frauensprecherin NR Elisabeth Pfurtscheller will ebenfalls wachrütteln. „Einmal mehr gilt es aufzuzeigen, dass Frauen am Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt sind.“
Weil zwischen Landesjägermeister Toni Larcher und LHStv. Josef Geisler (VP) dicke Luft herrscht, verhandelte der Jägerverband am Montag mit VP-Klubchef Jakob Wolf über die Jagdnovelle. Am Ergebnis hat sich nichts geändert. Jagdwirtschaftlich hält das Land am Waldzustand als Kriterium für die Abschussplanung fest, Vorschläge für Organisationsänderungen im Jägerverband können die Jäger noch einbringen. Am 7. April wird die Novelle in der Regierung behandelt. (pn)