Neue Streiks in mehreren deutschen Amazon-Versandzentren angelaufen
Berlin/Seattle (APA/AFP) - In mehreren deutschen Amazon-Versandzentren haben in der Nacht zum Montag neue Streiks der Gewerkschaft ver.di be...
Berlin/Seattle (APA/AFP) - In mehreren deutschen Amazon-Versandzentren haben in der Nacht zum Montag neue Streiks der Gewerkschaft ver.di begonnen. Während das Unternehmen die Beteiligung daran als „sehr zurückhaltend“ bezeichnete, erklärte Verdi, die Ausstände seien „erfolgreich angelaufen“. Insgesamt hätten am Montag rund 1.550 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt.
Die Aktionen sollen noch bis zum Ende der Spätschicht am Dienstag andauern.
„Die Beschäftigten bei Amazon beweisen Mut und Entschlossenheit und lassen sich nicht einschüchtern“, erklärte Stefanie Nutzenberger vom ver.di-Vorstand. Insgesamt bestreikt die Gewerkschaft fünf Amazon-Versandlager - in Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne und Koblenz. Laut ver.di gerät Amazon durch die Streiks unter Druck. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass es zu „Lieferverzögerungen“ komme, teilte Nutzenberger mit.
Ein Amazon-Sprecher bezeichnete die Streikbeteiligung als „insgesamt sehr zurückhaltend“. Weniger als 830 Mitarbeiter der Frühschicht seien an den fraglichen Standorten in Ausstand getreten. Insgesamt beschäftigt Amazon nach Unternehmensangaben über 10.000 Mitarbeiter in den insgesamt neun deutschen Versandzentren. Kunden, die bis zum 31. März abends Ware bestellten, könnten sicher sein, dass diese noch am Samstag ankomme, erklärte der Sprecher.
ver.di will für die Beschäftigten Tarifverträge nach den Konditionen für den Einzel- und Versandhandel durchsetzen. Bisher zahlt Amazon nach eigenen Angaben Gehälter in einer Höhe, die den Tarifen der Logistikbranche entsprechen. Diese sind niedriger. ver.di zufolge hält sich der Internethändler zudem nicht an Tarife. Laut Amazon verdient ein Mitarbeiter nach 24 Monaten im Betrieb inklusive Nebenleistungen durchschnittlich 2.265 Euro brutto im Monat, was „sehr wettbewerbsfähig“ sei.
Der Konflikt läuft bereits seit zwei Jahren, immer wieder auch begleitet von Streiks.
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