Japan verlängerte Sanktionen gegen Nordkorea
Tokio/Pjöngjang (APA/dpa) - Japan verlängert seine Sanktionen gegen Nordkorea. Die am 13. April auslaufenden Strafmaßnahmen würden zwei Jahr...
Tokio/Pjöngjang (APA/dpa) - Japan verlängert seine Sanktionen gegen Nordkorea. Die am 13. April auslaufenden Strafmaßnahmen würden zwei Jahre fortgesetzt, gab die Regierung in Tokio am Dienstag bekannt. Japan will damit den Druck auf Nordkorea aufrechterhalten, einen überfälligen Untersuchungsbericht über Entführungen von Japanern durch nordkoreanische Agenten in den 1970er und 1980er-Jahren vorzulegen.
Das Regime in Pjöngjang hatte vergangenes Jahr zugesagt, die Fälle neu aufzurollen. Tokio hob daraufhin einen Teil der Sanktionen auf. Um jetzt Spielraum für Dialog zu behalten, wurden die damals aufgehobenen Strafmaßnahmen nun nicht wieder verhängt. Die weiter bestehenden Sanktionen sollen dafür fortgesetzt werden. Dazu gehört unter anderem ein umfassendes Handelsverbot.
Die von nordkoreanischen Agenten in den 1970er und 1980er-Jahren verschleppten Japaner sollten Spionen beibringen, Japanisch zu sprechen, und ihnen zeigen, wie man sich unauffällig in Japan bewegt. Jahrelang stritt das abgeschottete Nordkorea ab, etwas mit dem Verschwinden der Japaner zu tun zu haben.
Im September 2002 gab der nordkoreanische Führer Kim Jong-il dann erstmals die Entführungen zu. Pjöngjang gestand, 13 Menschen verschleppt zu haben. Fünf von ihnen konnten nach Japan heimkehren. Nordkoreas Regime behauptete, die acht anderen Japaner seien gestorben und es habe keine weiteren Entführten gegeben. Tokio glaubt dieser Darstellung jedoch nicht.