Gesellschaft

304 Unterschriften für mehr Verkehrssicherheit

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Initiative fordert Maßnahmenpaket nach tragischem Unfall in Pettneu. Baubezirksamt prüft Machbarkeit, Gemeinde unterstützt Tempobremse.

Von Helmut Wenzel

Pettneu am Arlberg –„Beim Thema Verkehr und Sicherheit sind wir bis jetzt stiefmütterlich behandelt worden. Da fehlt es an allen Ecken und Enden.“ So brachte ein Bewohner aus Vadiesen (westlich von Pettneu) kürzlich bei der Versammlung seinen Frust auf den Punkt. „Leider muss immer erst etwas passieren, damit etwas getan wird. Bei uns ist jeder Tag ein Tag der Gefahr“, erklärte der Sprecher der achtköpfigen Bürgerinitiative (Namen der Red. bekannt).

Passiert ist am 12. Februar ein tödlicher Verkehrsunfall. Weil es in diesem Bereich der Stanzertalstraße L68 keinen Gehsteig gibt, war eine Fußgängerin (89) auf der Fahrbahn unterwegs. Sie wurde von einem Kraftfahrzeug gestreift, zu Boden gestoßen und verstarb noch am Unfallort. Laut Polizeibericht ist der Lenker von der tiefstehenden Sonne geblendet worden.

Die Bewohner der 23 Häuser hatten – im Interesse ihrer Kinder und Urlaubsgäste – allen Anlass, die Verkehrsinfrastruktur unter die Lupe zu nehmen. Das Verkehrsgeschehen wurde mit Fotos und Filmclips dokumentiert, in den Aufnahmen finden sich mehrere gefährliche Szenen, etwa im Bereich der Busbucht. In nur wenigen Wochen hatte die Bürgerinitiative ein Paket mit Forderungen geschnürt und dazu 304 Unterschriften gesammelt.

Tempo 50 wird für diesen Abschnitt der L68 ebenso gefordert wie ein Gehsteig, Leitschienen, Beleuchtung sowie Zebrastreifen. „Wir möchten, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung mit Radar überwacht wird, sonst wird sie ignoriert“, ist die Bürgerinitiative überzeugt. Man brauche jetzt Taten statt Worte, betonte die Initiative gegenüber Bürgermeister Manfred Matt und Günther Heppke, Leiter des Baubezirksamtes in Imst.

Ein Gehsteig sollte laut Heppke kein großes Problem sein. Die Busbucht soll um einige Meter verlegt werden. „Wir arbeiten ein Gesamtprojekt aus, um die benötigten Grundflächen und die Kosten zu ermitteln“, so Heppke. Ein Radarkasten sei Sache der Landespolizeidirektion. Weniger Freude habe man mit den Leitschienen, weil in diesem Fall erhöhte Randsteine gesetzt werden müssten.

„Die Vermessungen zum Projekt sind bereits im Gange“, schilderte der Bürgermeister. „Damit wissen wir, was machbar ist.“ Matt plädiert auch für optische Lösungen zur Temporeduktion und zur Eindämmung des Verkehrs. „Ich habe in der Sache mehrere Gespräche geführt, auch mit LHStv. Josef Geisler“, sagte Matt.

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