Türkei

Größter Stromausfall seit 15 Jahren legte Türkei lahm

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Weite Teile der Türkei waren fast acht Stunden ohne Strom, auch Spitäler und Fabriken waren betroffen.

Istanbul - Der größte Stromausfall seit 15 Jahren hat am Dienstag weite Teile der Türkei lahmgelegt. In den großen Städten des Landes wie Istanbul und Ankara standen U-Bahnen und Straßenbahnen still, Ampeln fielen aus, wie Medien berichteten. Auch Fabriken und Spitäler waren betroffen. In vielen Landesteilen endete der Stromausfall am Abend nach fast acht Stunden. Der Grund für die Panne war unklar.

Energieminister Taner Yildiz sagte, möglicherweise habe der Ausfall eines Kraftwerks einen Domino-Effekt ausgelöst und das gesamte Stromnetz lahmgelegt. Er könne aber auch einen Cyber-Angriff nicht ausschließen. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sprach ebenfalls von einem möglichen Anschlag.

Der Stromausfall begann gegen 10.30 Uhr (09.30 Uhr MESZ) und endete kurz vor 18.30 Uhr (17.30 Uhr) In der 15-Millionen-Metropole Istanbul wurde der öffentliche Nahverkehr lahmgelegt, Reisende saßen in U-Bahnwaggons fest. Auch in der Hauptstadt Ankara sowie in mehreren Dutzend anderen Provinzen gab es keinen Strom mehr. Insgesamt waren laut Medienberichten fast 30 Städte betroffen. In einigen Fabriken musste die Produktion eingestellt werden, in Ankara wurden Gerichtsverhandlungen unterbrochen.

Nach etwa eineinhalb Stunden meldete der türkische Netzbetreiber TEIAS, in Teilen Istanbuls und Ankaras sei die Stromversorgung wieder hergestellt worden. Weite Teile des Landes mussten jedoch noch mehrere Stunden weiter Strom auskommen. Gegen Abend kehrte der Strom in vielen Landesteilen wieder zurück, doch andere Gegenden, darunter auch dicht bevölkerte Stadtteile von Istanbul, blieben weiter ohne Energie. Die Online-Ausgabe der Zeitung „Hürriyet“ zitierte Vertreter des Energieministeriums mit den Worten, es handle sich um die größte Panne seit 15 Jahren. (APA/AFP)