Vertragsverlängerung des Burgenland Tourismuschefs sorgt für Unmut

Eisenstadt (APA) - Im Burgenland sorgt die Vertragsverlängerung des Tourismusdirektors Mario Baier für fünf weitere Jahre für Unmut. ÖVP-Tou...

Eisenstadt (APA) - Im Burgenland sorgt die Vertragsverlängerung des Tourismusdirektors Mario Baier für fünf weitere Jahre für Unmut. ÖVP-Tourismuslandesrätin Michaela Resetar kritisierte am Dienstag die Vorgehensweise, denn die Verlängerung wurde vom bisherigen Vorstand bestimmt und nicht vom neu gewählten, der ab 1. April arbeitet. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) habe den neuen Tourismusvorstand übergangen.

In der Tourismuskonferenz vom 19. März sei der neue Vorstand für den Landesverband Burgenland Tourismus gewählt worden. Nur 13 Stunden bevor der neue Vorstand seine Arbeit aufnehme, habe Niessl am Dienstag laut Resetar noch einmal den alten Vorstand zusammenkommen lassen, um den Vertrag von Baier auf fünf weitere Jahre zu verlängern. „Eine für uns vollkommen unerklärliche Vorgehensweise aus mehrerlei Gründen“, so Resetar in einer Aussendung.

„Die neuen Vorstandsmitglieder kommen aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und wurden von 150 Delegierten mit großer Mehrheit gewählt. Richtig wäre gewesen den neuen Vorstand über die Verlängerung Baiers abstimmen zu lassen.“

Baiers Vertrag wurde mit fünf von insgesamt acht Stimmen verlängert. „Landeshauptmann Niessl hat mit der Aktion nicht im Sinne des neuen Vorstandes gehandelt. Vielmehr wurde deren Entscheidungskompetenz massiv geschwächt“, sagte Resetar und betonte, dass die Gegenstimme nicht gegen die Person Baiers, sondern die Vorgehensweise gerichtet sei. Auch ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer kritisierte, dass der neue Vertrag dem beschlussfassenden Gremium nicht vorgelegt worden sei und sah darin „eine demokratiepolitisch bedenkliche Vorgehensweise“.

Niessl wies im APA-Gespräch die Kritik Resetars zurück und meinte dazu: „Das Problem ist Frau Resetar selbst, weil sie blockiert. Seit 14 Tagen liegt ja der Vertrag für Herrn Baier vor. Und sie war 14 Tage nicht in der Lage, diesen Vertrag zu unterschreiben. Deswegen hat es die Sitzung gegeben“, klärte er auf. Hätte Resetar schon vor 14 Tagen unterschrieben, wäre die Verlängerung möglich gewesen, bevor der neue Vorstand gewählt war. „Die Entscheidung war fällig“, so Niessl zur APA. Resetar habe deswegen blockiert, „weil sie reine Parteipolitik in den Tourismusverband bringen will“, sagte er.

Für den Landeshauptmann sprechen „alle Fakten für Mario Baier“. „Ich sehe darin ein gutes und wichtiges Signal für den Burgenland Tourismus und für die kommenden Herausforderungen in diesem Bereich.“

Baier wurde im November 2009 als künftiger Burgenland Tourismus-Direktor präsentiert. Er war zu diesem Zeitpunkt Tourismus-Chef der Region Piemont und trat im März 2010 die Nachfolge von Gerhard Gucher an.