Kärnten gedenkt der Kriegsereignisse auch mit Kulturaktivitäten

Klagenfurt/Prag (APA) - Eine „andere Gedenkkultur“ propagiert der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Im heurigen Jahr gebe es zwei...

Klagenfurt/Prag (APA) - Eine „andere Gedenkkultur“ propagiert der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Im heurigen Jahr gebe es zwei Anlässe für die Bedenk- und Gedenkkultur des Landes, sagte Kaiser am Dienstag vor Journalisten. Zum einen gelte es, des Endes des Zweiten Weltkriegs zu gedenken, zum anderen des Jubiläums „100 Jahre Karnische Front“.

Am 8. Mai wird laut Kaiser eine Gedenkstätte im Klagenfurter Burghof eröffnet. Die Burg diente von 1938 bis 1945 als Hauptquartier der Gestapo, eine Gedenktafel soll an ihre Opfer erinnern. Ihrer und des Zweiten Weltkrieges wird das offizielle Kärnten auch am 9. Mai bei einem Festakt im Wappensaal des Landhauses gedenken. Am 24. Juli werden aus Anlass „100 Jahre Karnische Front“ in Kötschach Mauthen eine Gedenkfeier und eine Angelobung von Rekrutinnen und Rekruten des Österreichischen Bundesheeres abgehalten. Kaiser erklärte, auch Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) habe sein Kommen zugesagt, er wolle auch seine italienische Amtskollegin dazu einladen.

Bei der Pressekonferenz stellte zudem der künstlerische Leiter von „ARBOS - Gesellschaft für Musik und Theater“ zwei internationale Projekte vor, die sich mit diesen Themata befassen. In der tschechischen Hauptstadt Prag werden sich eine Ausstellung und ein Festival (14. bis 16, April) dem am 18. Oktober 1944 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordeten Komponisten, Dirigenten und Pianisten Viktor Ullmann widmen. Zur Eröffnung der Ausstellung „Viktor Ullmann - Zeuge und Opfer der Apokalypse“ werden Kaiser und Landtagspräsident Reinhart Rohr (SPÖ) nach Prag reisen. Die Ausstellung wird von ARBOS-Leiter Herbert Gantschacher gestaltet, der sich seit Jahrzehnten intensiv mit Ullmann befasst.

Das zweite, im Vorjahr in Klagenfurt ins Leben gerufene Projekt heißt „Hidden History“: Auf der deutschen Insel Rügen, im schwedischen Trelleborg und in Kingisepp in Russland werden in dem EU-geförderten Projekt die furchtbaren Auswirkungen des Krieges aufgezeigt. Aktiv dabei eingebunden sind auch taubblinde, gehörlose und fünfsinnige Jugendliche.