Nazi-Jäger Klarsfeld warnt vor Rechtsextremen in Frankreich

Paris (APA/AFP) - Der Nazi-Jäger Serge Klarsfeld hat mit drastischen Worten vor einem Wahlsieg der Rechtsextremen in Frankreich bei der Präs...

Paris (APA/AFP) - Der Nazi-Jäger Serge Klarsfeld hat mit drastischen Worten vor einem Wahlsieg der Rechtsextremen in Frankreich bei der Präsidentschaftswahl 2017 gewarnt. Mit Blick auf die Chefin der rechtsextremen Partei Front National (FN) sagte Klarsfeld der Nachrichtenagentur AFP, Marine Le Pen „bedeutet die Zerstörung der Erinnerung an die Schoah in Frankreich“.

Die unermüdlichen Nazijäger Serge und Beate Klarsfeld, die 1968 durch das Ohrfeigen des damaligen Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger (CDU) berühmt wurde, legen derzeit ihre Lebenserinnerungen in Buchform vor.

Klarsfeld beklagte, dass es sogar in der jüdischen Gemeinde in Frankreich Leute gebe, „die denken, dass Marine Le Pen und die Front National Ordnung und Sicherheit angesichts des Fanatismus mancher Muslime bringen können“. Er äußerte die Hoffnung, dass die politischen Extreme in Frankreich „so weit wie möglich zurückgedrängt werden“. Klarsfeld hob hervor: „Wir hätten es gerne, dass es eine große Mitte-Recht-Partei und eine große Mitte-Links-Partei gibt.“

Serge Klarsfeld und seine aus Deutschland stammende Frau Beate waren maßgeblich am Aufspüren und an der Verurteilung einer Reihe von Nazi-Größen beteiligt, darunter der Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie. Beide hielten über Jahrzehnte die Erinnerung an den Holocaust wach, und Beate Klarsfeld wurde im Jahr 2012 von der Linken sogar als Kandidatin bei der Bundespräsidentenwahl aufgestellt.