Jenbach will sicherer Ort bleiben
Der Jenbacher Polizeichef Elmar Hepperger nahm bei der Gemeindeversammlung nach den Vorfällen in der Volksschule das Elternhaus bei der Erziehungsarbeit in die Pflicht. Zweites Thema war der Hochwasserschutz.
Von Walter Zwicknagl
Jenbach – „Zu gesellschaftspolitischen Problemen nehme ich nicht Stellung“, ließ Elmar Hepperger, der Inspektionskommandant der Polizei, am Rednerpult bei der Jenbacher Gemeindeversammlung schon zu Beginn seiner Ausführungen wissen. Indirekt bezog er sich dabei auf zwei Vorfälle in den vergangenen Monaten an der Volksschule, die für einiges Aufsehen gesorgt hatten. Es gebe dem Gesetz nach keine Unterscheidung zwischen Erwachsenen und Kindern, Kinder seien lediglich durch das Alter privilegiert. „Veränderbar ist vieles nur über die Familie. Wenn heute das Handy, Spielkonsolen und Facebook die Erzieher Nummer eins sind und so Brutalität hautnah konsumiert wird, ist manches nicht verwunderlich“, stellte Hepperger fest. Er sei für sachliche Kritik, aber nicht für Polemik zu haben. Nicht zu unterschätzen sei Mobbing, das Konsequenzen bis ins Erwachsenenalter zeige. Seine klare Aussage: Die Schule sei vor allem für die Bildungsarbeit zuständig. Der Rat des Polizisten: „Bei künftigen Vorkommnissen soll sich ein Gremium mit der Sache befassen. Gespräche mit Einzelpersonen sind da nicht hilfreich.“
Trotz vieler Unkenrufe sei Jenbach eine sichere Gemeinde, in der man sich auch nach Mitternacht gefahrlos bewegen könne. Mit einer hohen Aufklärungsquote könne man der Kriminalität am besten entgegenwirken, ist der Polizist überzeugt. Generell trete er für einen Polizeidienst mit Augenmaß ein. Bemerkenswert sei auch der Durchzugsverkehr. Denn an Spitzentagen werden am Rotholzerweg zwischen 12.000 und 14.000 Fahrzeuge gezählt.
Ebenfalls um Sicherheit ging es bei der Gemeindeversammlung rund um die Errichtung eines Hochwasserschutzprojektes am Gießen. „Das Projekt Hochwasserpumpwerk, das für ein 100-jähriges Hochwasserereignis ausgelegt ist, liegt schon der Wasserrechtsbehörde der BH vor. Die Planungsarbeiten belaufen sich auf 60.000 Euro, alles in allem ist mit Kosten in der Höhe von 1,4 Millionen Euro zu rechnen“, berichtete BM Dietmar Wallner. Ein Schneckenpumpwerk soll im Bedarfsfall 1700 Liter Wasser pro Sekunde befördern. Allerdings wären auch noch die Dämme am Tiwagkanal zu erhöhen. Der Gemeindechef rechnet mit einer Fertigstellung des Projektes spätestens im Jahr 2017. Die Kosten dafür werden nicht nur von der Marktgemeinde, sondern auch von Land und Bund übernommen. „Schließlich geht es da auch um die Sicherheit für rund 1800 Arbeitsplätze“, informiert Bauamtsleiter Christian Wirtenberger.
Schon bald soll die Wasserleitung im Bereich Schießstandstraße, Am Gießen und Mitterweg erneuert werden. „Der Kanal soll punktuell saniert werden. Die Fahrbahn wird dabei aber einspurig benutzbar sein“, beruhigte der Planer Günther Freudenschuss. BM Wallner spricht von Kosten in der Höhe von 1,2 Millionen Euro. „Dieses Bauvorhaben brennt schon lange unter den Nägeln und wird jetzt schrittweise realisiert“, ist sein Kommentar.