Bühne

Kein Geld für zeitgenössischen Tanz

Die zeitgenössische Tanz-Produktion „Spukhafte Fernwirkung“ wurde 2014 im Haus Vier und Einzig realisiert.
© Tanz 41

Innsbruck – Im 2012 geschmiedeten Koalitionsübereinkommen der Bürgermeisterpartei Für Innsbruck (FI) mit Grünen und SPÖ wurde auf die „leben...

Innsbruck –Im 2012 geschmiedeten Koalitionsübereinkommen der Bürgermeisterpartei Für Innsbruck (FI) mit Grünen und SPÖ wurde auf die „lebendige freie Tanzszene Innsbrucks“ spezielles Augenmerk gelegt. Sie wolle man besonders berücksichtigen, heißt es in dem Papier – welche Szene konkret gemeint ist, darüber scheiden sich aber neuerdings die Geister. Ein Subventionsansuchen des Vereins „Tanz41“ wurde jedenfalls im letzten Gemeinderat gegen die Stimmen von FI und Grünen abgelehnt. Dass sich neben den Oppositionsparteien ÖVP und FPÖ auch die mitregierende SPÖ gegen eine Förderung aussprach, empört den grünen Gemeinderat Mesut Onay, der darin den „Todesstoß“ für die freie Tanzszene sieht.

Unter dem Dach des Vereins „Tanz41“ (Freier Tanzverband Tirol) versammeln sich verschiedenste Gruppierungen von Salsa- über Tango- bis zu Ausdruckstänzern, die in angemieteten Räumlichkeiten im Innsbrucker Haus Vier und Einzig auch Kurse anbieten.

Seit 2014 will man mit eigenen, zeitgenössischen Tanzproduktionen professioneller Choreografen Impulse setzen. Zwei Stücke waren bereits zu sehen, ein weiteres soll folgen – dafür gab es 2014 auch Unterstützung von der öffentlichen Hand: 20.000 Euro von der Stadt Innsbruck und 10.000 Euro vom Land Tirol.

Auch für 2015 suchte der Verein um Gelder an, im städtischen Kulturausschuss wurden schließlich 15.000 Euro bewilligt, durch den Gemeinderat schafften es selbige aber – siehe Artikelanfang – nicht.

Was den Verein nun dazu veranlasst hat, sich per Offenem Brief an die Gemeinderäte zu wenden: Durch die Streichung der Subvention sei die „gerade aufblühende freie lokale Szene des künstlerischen Bühnentanzes in Tirol fundamental gefährdet“, heißt es in dem Schreiben, das der TT vorliegt. „Eingekaufte Groß-Produktionen“, wie sie etwa der Tanzsommer biete, würden zwar das Publikumsinteresse wecken, eine lokale Szene müsse aber auch lokal aufgebaut werden.

Dass das auch über den Verein „Tanz41“ passieren könnte, daran zweifelt aber offenbar die SPÖ: Inhaltlich zu „elitär“ und zu wenig transparent, was die bisherige Abrechnung betrifft, begründet SP-Gemeinderätin und Kulturausschuss-Mitglied Sophie Reisecker das rote Nein zur Förderung. Im Koalitionsübereinkommen stehe „nicht das Tanzhaus Vier und Einzig als solches“, sondern „die freie Szene“. Die sich aus Reiseckers Sicht auch woanders befinden könne. (jel)

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