Baumarktkrise: Kingfisher will 60 Märkte in Großbritannien schließen
London (APA/dpa) - Übernahmen, Verkäufe, Pleiten - in der Heimwerkerbranche kriselt es seit Jahren. Jetzt kündigt der britische Europa-Markt...
London (APA/dpa) - Übernahmen, Verkäufe, Pleiten - in der Heimwerkerbranche kriselt es seit Jahren. Jetzt kündigt der britische Europa-Marktführer Kingfisher die Schließung vieler Baumärkte an.
Europas größter Baumarktbetreiber Kingfisher reagiert mit umfassenden Filialschließungen auf den wirtschaftlichen Abwärtstrend. In den kommenden zwei Jahren müssten in Großbritannien etwa 60 Märkte der Hauptmarke B&Q geschlossen werden, kündigte Vorstandschefin Veronique Laury am Dienstag in London an. Das wären rund 15 Prozent der gesamten Verkaufsfläche.
Kingfisher kündigte jedoch an, dass der damit verbundene Verlust von rund 3.000 Stellen über die Neueröffnung von ebenfalls rund 60 Filialen der Schwesterkette Screwfix mit allerdings deutlich kleineren Märkten zumindest ausgeglichen werden soll. Screwfix ist auch in Deutschland mit den ersten Filialen am Markt.
Auch in anderen europäischen Ländern könnten einige Verlustbringer auf der Strecke bleiben. Damit reagiert der Konzern auf die veränderten Gewohnheiten der Kunden, die zunehmend im Internet einkaufen. Kingfisher hatte sich erst im vergangenen Jahr von seiner Beteiligung am deutschen Filialnetz der Hornbach-Kette getrennt.
Zudem wolle Kingfisher viele Artikel, die derzeit nicht gut laufen, aus dem Programm nehmen. Die Ausdünnung des Filialnetzes wird das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren 350 Millionen Pfund (480 Mio. Euro) kosten. Gerade in Frankreich, das nach Großbritannien Kingfishers wichtigster Markt ist, machen dem Konzern eine nachlassende Bautätigkeit und eine gedämpfte Verbraucherstimmung zu schaffen. Im Geschäftsjahr 2014/15 (Ende Jänner) war der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn um 19 Prozent auf 573 Millionen Pfund gesunken.