Landespolitik

Wirbel um leistbares Wohnen

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In Schwaz gibt es kein Ende im Streit zwischen SPÖ und Grünen wegen Musterprojekt.

Von Michael Mader

Schwaz –In der Schwazer Freiheitssiedlung werden drei Häuser abgerissen, dafür wird eine neue Wohnanlage errichtet. Wie berichtet, wären ursprünglich 24 Wohnungen geplant gewesen – ohne Parkplätze. Für die Grünen ein tirolweites Musterprojekt für leistbares Wohnen, für die SPÖ ein Unding. Vizebürgermeister Michael Kirchmair (SPÖ) lief erfolgreich dagegen Sturm. Jetzt werden 18 Wohnungen mit insgesamt 15 Parkplätzen entstehen.

Das wiederum ärgert Wohnsprecher und Umweltstadtrat Hermann Weratschnig (Grüne). Er wirft Kirchmair sogar Abgehobenheit vor, „wenn man davon ausgeht, dass alle Wohnungssuchenden mit einem Auto einziehen“. Etwa zwei Drittel der bestehenden Schwazer Gemeindewohnungen verfügen über keinen Stellplatz und die würden nachgefragt werden wie warme Semmeln. In Richtung Landesrat Hannes Tratter erwartet sich Weratsch­nig Klärung in der Tiroler Bauordnung, die „autoärmere Siedlungen“ zukünftig landesgesetzlich zulassen sollte.

Kirchmair spricht von einer kompletten Lüge: „Die Wahrheit ist, dass durch die Umplanungen die Miete mit ca. 6,50 Euro pro Quadratmeter jetzt sogar günstiger ist als vorher. Da lag der Preis nämlich bei 6,60 bis 6,70 Euro.“ Da habe sich Weratschnig zu wenig informiert. Es würden trotzdem noch etwa fünf Parkplätze zu wenig gebaut. „Da habe ich eh nachgegeben“, meint Kirchmair und setzt nach: „Darf die Bewohner dann auch niemand mehr mit dem Pkw besuchen oder wie stellt man sich das vor?“

Dass Gärten nun den Parkplätzen zum Opfer gefallen sind, möchte der Vizebürgermeister ebenfalls relativieren: „Das ist ein Unfug. Es sind nur drei Wohnungen betroffen, die einen Mini-Hinterhofgarten gehabt hätten.“

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Angela Dähling

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