Rot durchpflügte Japanpapiere
Innsbruck – Brigitte Pfaffenberger und Isolde von Reusner verbindet außer Stuttgart als Wohn- bzw. Geburtsort und ihrem Faible für die Farbe...
Innsbruck –Brigitte Pfaffenberger und Isolde von Reusner verbindet außer Stuttgart als Wohn- bzw. Geburtsort und ihrem Faible für die Farbe Rot eigentlich nichts. Was ihrer gemeinsamen Ausstellung in der Innsbrucker Galerie Nothburga nicht wirklich gut tut, indem sich ihre Arbeiten doch nicht ergänzen, sondern eher „stören“. Was besonders auf die gemalten roten Klumpen zutrifft, die Reusner von hyperrealistisch gezeichneten Händen kneten lässt oder um plump gemalte nackte Körper und Köpfe wickelt. Angenehmer sind diese undefinierbaren amorphen Massen, wenn sie im Kleinformat in ein streng gerastertes Koordinatensystem eingebunden sind oder wie in einigen – schönen – grafischen Blättern ganz fehlen.
Eine höchst subtile Spurensucherin ist dagegen Brigitte Pfaffenberger. Ihre Inspirationsquelle ist zwar die Natur, die in ihren aufregend stillen Zeichnungen allerdings reduziert ist zur vielschichtigen abstrakten Struktur. Auf handgeschöpfte Japanpapiere hingeschrieben in diversen Qualitäten von Rot mit unterschiedlich dicken Stiften. Um sich dicht zu verknäueln oder lose zu vernetzen, das Papier in alle Richtungen zu durchpflügen, ohne Anfang, ohne Zentrum, ohne Ende, ohne Ziel. Bisweilen verschlungen zum wunderbar fragilen dreidimensionalen Objekt. (schlo)