Abschlag für Golf Sautens steht bevor
Die Betreiber wollen das Golfprojekt in Sautens bis Herbst zur Umweltverträglichkeitsprüfung einreichen. Geplant ist vorerst nur ein Double-9-Platz. Die Grundwasseruntersuchungen sind abgeschlossen.
Von Matthias Reichle
Sautens, Haiming, Oetz – Nun liege es an den Gemeinden, betont der Ötztaler Tourismusdirektor Oliver Schwarz. „Ihre Raumordnungsbeschlüsse sind Voraussetzung für die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung, für die Kapitalausstattung, die Beteiligung von Investoren an der Gründungsgesellschaft und die Beteiligungsmodelle für Vermieter an einer Betreibergesellschaft.“ Den Ball, den der Touristiker den Oetzern, Sautenern und Haimingern nur sprichwörtlich zuspielt, wäre in der Realität wohl klein, weiß und aus Kunststoff. Betrifft er doch das Vorderötztaler Golfplatzprojekt, um das es in den letzten zwei Jahren ruhig geworden ist. Ziel ist laut Schwarz, die geplante Anlage noch im Herbst zur Umweltverträglichkeitsprüfung einzureichen.
Derzeit liegen die Unterlagen beim Raumplaner zur Bearbeitung, bestätigt auch der Sautener Bürgermeister Fredi Köll. Die Grundwasseruntersuchungen, die die Vorbereitungen verzögert hatten, seien inzwischen positiv erledigt. Das Problem war im Haiminger Ortsteil Brunau entstanden. Dort musste sichergestellt werden, dass die Trinkwasserquellen der Sautener Nachbargemeinde nicht vom Golfprojekt beeinträchtigt werden, erläutert Köll. Dazu wurden neun Bohrungen durchgeführt. Das Ergebnis sei positiv für die Golfbetreiber ausgefallen, wie er nun versichert.
Haiming betrifft aber nur ein kleiner Teil der insgesamt 34 Hektar großen Anlage, die sich zum größten Teil auf Sautener Gemeindegebiet befindet, jedoch bis nach Oetz reicht.
Geplant ist eine so genannte Double-9-Anlage – ein Neun-Loch-Platz, der wie ein 18-Loch-Platz bespielt werden kann. Langfristiges Ziel sei aber weiterhin eine große 18-Loch-Anlage, wie Schwarz und Köll unisono bekunden.
Vorbereitet würde das Projekt auf zwei Ebenen: Der Tourismusverband kümmert sich derzeit um die finanzielle Ausstattung. Aktuell werden Beteiligungsmodelle ausgearbeitet. Wie die Gesellschaftsstrukturen für das Projekt konkret ausschauen werden, das sei noch Sache von Verhandlungen. Der Tourismusverband sei dabei jedoch im Boot.
Die Gemeinden müssen bis zur Einreichung noch die raumplanerische Seite des Projekts vorbereiten. „Oetz ist sehr positiv eingestimmt“, erläutert Köll hierzu. „Mit Haiming laufen die Gespräche.“
Wie der Haiminger Bürgermeister Josef Leitner erklärt, sei er „grundsätzlich ein Befürworter“. Für ihn seien die Zustimmung der Grundeigentümer und die Klärung der Grundwasserfrage entscheidend gewesen. Demnächst würden den Gremien die Ergebnisse der Untersuchungen erläutert. Diese seien positiv. „So spricht nichts mehr dagegen“, betont er. Skeptischer ist Leitner, was eine Beteiligung der Gemeinde am Golfprojekt anbelangt. Das Wirtschaften solle man Privaten überlassen. „Unsere Aufgabe ist es, den Weg zu ebnen.“