HSH Nordbank kehrt in die Gewinnzone zurück

Hamburg (APA/Reuters) - Die HSH Nordbank weist nach drei Jahren mit roten Zahlen erstmals wieder einen Gewinn aus. Im abgelaufenen Jahr sei ...

Hamburg (APA/Reuters) - Die HSH Nordbank weist nach drei Jahren mit roten Zahlen erstmals wieder einen Gewinn aus. Im abgelaufenen Jahr sei ein Überschuss von 160 Mio. Euro verbucht worden, teilte die Landesbank am Mittwoch mit. Im Jahr davor hatte ein Verlust von rund 770 Mio. Euro zu Buche gestanden, weil die HSH viel Geld für notleidende Schiffskredite zurücklegen musste.

2014 halfen Sondereffekte aus der Staatsgarantie der beiden Mehrheitseigner Hamburg und Schleswig-Holstein, ein starkes Neugeschäft sowie das Sparprogramm der HSH, in die schwarzen Zahlen zurückzukehren. Nach einem guten Jahresauftakt rechnet das Institut auch 2015 mit einem Gewinn.

Damit ist die Bank jedoch nicht alle Sorgen los. Denn sie ächzt derzeit unter dem starken Dollar und muss die Garantie der Länder voraussichtlich ab 2019 stärker in Anspruch nehmen als bisher geplant. Zudem belasten die Kosten für die Staatsgarantie die Bilanz erheblich. Seit ihrer Rettung 2009 flossen mehr als 2,2 Mrd. Euro an Grundgebühr an eine gemeinsame öffentlich-rechtliche Anstalt der Länder. Mit dem Geld bauen die Länder einen Risikopuffer für mögliche Zahlungen im Rahmen der Garantie auf. Die HSH will deshalb in dem laufenden EU-Beihilfeverfahren eine Umstrukturierung der Ländergarantie erreichen. Über ein Konzept verhandeln Anteilseigner, EU und Bank derzeit.

Die HSH Nordbank entwickelt sich für ihre Eigner zu einem Fass ohne Boden. Zwei Tage nachdem bekannt wurde, dass das Institut wegen des starken Dollars bis zu 400 Mio. Euro mehr aus dem staatlichen Rettungsschirm der beiden Mehrheitseigner Hamburg und Schleswig-Holstein braucht, bezifferte die HSH den Gesamtbedarf in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht für 2014 auf 2,1 Mrd. Euro. Das sind 100 Mio. Euro mehr als zuletzt bekannt geworden war. Als Grund gab das Geldhaus die Entwicklung der Wechselkurse und die anhaltende Krise in der Schifffahrt an. Die HSH Nordbank muss schon jetzt angegeben, wieviel Geld sie ab 2019 aus der Ländergarantie voraussichtlich benötigt.

Hamburg und Schleswig-Holstein, die zusammen 85 Prozent an der Bank halten, stehen mit ihrer Garantie für mögliche Verluste ein, die über eine Summe von 3,2 Mrd. Euro hinausgehen. Bis zu diesem Betrag muss die HSH Nordbank Verluste selbst tragen. Bisher hatte das Institut stets betont, es könnte von 2019 bis 2025 bis zu 1,6 Mrd. Euro von ihrem Eigentümern benötigen.