Wirtschaftsbosse machen sich im Wahlkampf für Cameron stark

London (APA/Reuters) - Der britische Premierminister David Cameron bekommt im Wahlkampf Rückenwind aus der Wirtschaft. Mehr als 100 Unternehmenschefs unterstützten öffentlich seinen Kurs und warnten zugleich vor den Folgen eines Wahlsieges der oppositionellen Labour Party.

„Wir glauben, dass diese konservativ geführte Regierung gut für Betriebe ist und eine Politik macht, die Investitionen und Arbeitsplätze geschaffen hat“, hieß es in einem in der Tageszeitung „Telegraph“ am Mittwoch veröffentlichten Brief. Eine Kursänderung könne Jobs bedrohen und Investitionen behindern. „Das würde eine negative Botschaft über Großbritannien verbreiten und den Aufschwung gefährden.“

Zu den 103 Unterzeichnern gehören der Vorstandsvorsitzende des Ölkonzerns BP, Bob Dudley, und der Chef des Versicherers Prudential, Tidjane Thiam. Labour sieht in dem Schreiben „nichts Neues“. „Niemand wird überrascht sein, dass einige Geschäftsleute nach niedrigen Steuern für die großen Unternehmen rufen“, sagte Labours wirtschaftspolitischer Sprecher Chuka Umunna. „Wir denken anders als David Cameron nicht daran, die Steuern für die Reichsten der Gesellschaft weiter zu senken.“ Priorität hätten Steuererleichterungen für kleine Firmen und Arbeitnehmer.

Die britische Unterhauswahl findet am 7. Mai statt. Meinungsumfragen deuten im Moment darauf hin, dass weder die Konservativen noch die Labour Party eine absolute Mehrheit erringen dürften. Derzeit wird die Regierung von einer Koalition aus Konservativen und Liberaldemokraten geführt.