Ukrainischer Regierungschef in Berlin: Wir schützen auch Europa

Berlin (APA/dpa) - Die Ukraine will noch mehr europäische Hilfe, um die wirtschaftlichen Folgen ihres Konflikts mit Russland abzupuffern. „W...

Berlin (APA/dpa) - Die Ukraine will noch mehr europäische Hilfe, um die wirtschaftlichen Folgen ihres Konflikts mit Russland abzupuffern. „Wir werden alles besprechen, was mit Europa zu tun hat, denn die Ukraine kämpft gegen die von Russland angeführten Terroristen, um Europa und die Europäische Union zu schützen“, sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Mittwoch in Berlin.

„Wir haben den russischen Markt für unsere Exporte komplett verloren“, sagte der Regierungschef im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur vor seinem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Glücklicherweise sei es inzwischen gelungen, diesen Verlust weitgehend durch neue Absatzmärkte in Europa, Nahost, Afrika und den USA auszugleichen. Der nächste Schritt sei eine größere Unabhängigkeit des ukrainischen Energiesektors.

Jazenjuk forderte bei einem Treffen mit Mitgliedern des Osteuropavereins der deutschen Wirtschaft, auch Deutsche sollten sich dabei engagieren. Eine wirtschaftliche Erholung seines Landes hänge vor allem von der Umsetzung des Friedensplans von Minsk ab. Er erwarte deshalb, dass Russland die Vereinbarung vom Februar umsetze. Auf die Frage, ob dies das wahrscheinlichste Szenario sei, antwortete er: „Das würden wir gerne sehen, aber wir sind zu realistisch und zu pragmatisch.“