Atomgespräche - Treffen von Kerry und Zarif in Lausanne

Lausanne (APA/AFP) - In den Atomverhandlungen in Lausanne sind US-Außenminister John Kerry und der iranische Außenminister Mohammad Javad Za...

Lausanne (APA/AFP) - In den Atomverhandlungen in Lausanne sind US-Außenminister John Kerry und der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif zusammengetroffen, um die Ergebnisse der Gespräche in der Nacht auf Mittwoch zu erörtern. Zudem sollen Lösungsansätze für die verbleibenden Differenzen gefunden werden, hieß es aus Verhandlungskreisen laut iranischen Medien.

Nach Angaben von Irans Chefunterhändler Abbas Araqchi (Araktschi) sind noch nicht alle Probleme gelöst worden. Zwar werde wohl im Laufe des Tages eine Erklärung über die Fortschritte veröffentlicht, sagte Araqchi am Mittwoch in einem Live-Interview mit dem iranischen Staatsfernsehen.

„Es kann aber kein umfassendes Abkommen geben, so lange nicht alle Probleme gelöst sind.“ Seit dem Wochenende verhandelt eine Delegation Teherans im schweizerischen Lausanne mit den Außenministern der 5+1-Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands. In der Nacht auf Mittwoch war eine Frist abgelaufen, bis zu der sich die Runde auf ein Rahmenabkommen hatte einigen wollen.

Gestrittenen wird laut Araqchi noch über die Aufhebung der Sanktionen, die der Westen wegen des Atomprogramms gegen den Iran verhängt hat. Eine Einigung sei nicht möglich „ohne einen Rahmen für die Aufhebung sämtlicher gegen Teheran verhängter Sanktionen“, sagte der Chefunterhändler in dem Interview.

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu forderte verstärkten Druck auf Teheran, um „ein besseres“ Abkommen zur Verhinderung iranischer Atomwaffen zu erreichen. „Die in Lausanne angebotenen Kompromisse führen zu einem schlechten Abkommen, das Israel, den Nahen Osten und den Weltfrieden gefährden würde“, erklärte Netanyahu am Mittwochmittag mit Blick auf die verlängerten Verhandlungen in der Schweiz. „Nun muss die internationale Gemeinschaft auf einem besseren Abkommen bestehen“, fügte der israelische Ministerpräsident hinzu.

„Eine bessere Vereinbarung würde die nukleare Infrastruktur des Iran spürbar zurückbauen. Und eine bessere Vereinbarung würde die mögliche Aufhebung der Sanktionen gegen das iranische Atomprogramm mit einer Änderung im Benehmen des Iran verknüpfen“, erläuterte Netanyahu seinen Standpunkt. So müsse der Iran „seine Aggressionspolitik in der Region stoppen, die Unterstürzung des Terrors in der ganzen Welt beenden“. Auch die Drohungen zur Vernichtung Israels müssten aufhören, sagte er weiter.