TT-Forum in Kössen

Gefahrenzonenplan gibt neue Schutzmaßnahmen vor

© Verena Hofer

In den nächsten Jahren sind mehrere Projekte entlang der Großache vorgesehen. Keine Notwendigkeit gibt es für Retentionsflächen im Hager.

Von Verena Hofer

Kössen, St. Johann –Eine Katastrophe kam, mit den Folgen ist man seit fast zwei Jahren beschäftigt. Als in Kössen Anfang Juni 2013 die Flut kam und mehr als 350 Häuser unter Wasser standen, galt es schnell zu helfen. Pläne für einen sicheren Hochwasserschutz wurden entwickelt und die Umsetzung ist gestartet. Seit vergangenem Jahr wird an der Bauphase drei neu gebaut. Insgesamt kostet das Schutzprojekt in Kössen 21,8 Millionen Euro. Aber nicht nur in Kössen werden Projekte umgesetzt, auch in St. Johann wird eifrig gearbeitet. Weitere Maßnahmen folgen auf Grundlage der Gefahrenzonenpläne.

Vor allem bei der Fieberbrunner Ache gibt es noch viel Arbeit. „Wir müssen Retentionsräume schaffen, da wir keinen Platz zur Aufweitung haben“, erklärt Martin Rottler vom Bezirksbauamt Kufstein, Fachbereichsleiter Wasserwirtschaft, die Situation in St. Johann. Außerdem muss auch noch eine Lösung für die Kitzbüheler Ache gefunden werden, die durch die Marktgemeinde fließt. Maßnahmen sind aufgrund des Gefahrenzonenplans auch noch in Oberndorf nötig. „Es wird sich da und dort noch was ergeben“, erklärt Rottler. Im Herbst wird mit dem Bau der Retentionsflächen im St. Johanner Ortsteil Sperten gestartet. Dem vorausgegangen war ein fünfjähriger Rechtsstreit der betroffenen Grundeigentümer gegen die Großachengenossenschaft, die als Bauherr fungiert. Die Mitglieder setzen sich dabei aus den Gemeinden Kirchdorf, St. Johann, Oberndorf und Kössen zusammen.

Projektiert wurde auch eine Studie über Retentionsflächen im Hagertal zwischen Erpfendorf und Kössen. „Das Hagertal ist für Kössen nicht notwendig“, stellt Experte Martin Rottler klar. Rund hundert Grundeigentümer sind dort betroffen. Für die zuständige Großachengenossenschaft ist dieses Projekt ebenso kein Thema. „Die nächsten zehn Jahre wird es in Sachen Hagertal von uns sicher nichts geben“, betont Ernst Schwaiger, Obmann der Genossenschaft und Kirchdorfer Bürgermeister. Die Bürgerinitiative hingegen fordert ein Festhalten an dem Hagertal-Projekt.

Wie es mit dem Hochwasserschutz an der Großache weitergeht, darüber wird beim TT-Forum am kommenden Mittwoch, den 8. April, im Veranstaltungszentrum Kaiserwinkl diskutiert. Neben Martin Rottler vom Baubezirksamt sitzen Johann Himberger (Sprecher der Bürgerinitiative Sicherer Hochwasserschutz), BM Stefan Mühlberger (Kössen) und BM Ernst Schwaiger am Podium. Das Forum moderiert TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern. Beginn: 19.30 Uhr.

Für Sie im Bezirk Kitzbühel unterwegs:

Theresa Aigner

Theresa Aigner

+4350403 2117

Harald Angerer

Harald Angerer

+4350403 2059

Michael Mader

Michael Mader

+4350403 3050