Kein Ende der Provokationen - Seselj verbrannte Kroatien-Flagge
Belgrad/Den Haag (APA) - In der Kontroverse um seine vom UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien (ICTY) angeordnete Haft...
Belgrad/Den Haag (APA) - In der Kontroverse um seine vom UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien (ICTY) angeordnete Haftrückkehr gießt der serbische Ultranationalist Vojislav Seselj weiter Öl ins Feuer. Am Mittwoch verbrannte er medienwirksam eine kroatische Flagge vor einem Belgrader Gericht.
Seselj, der sich wegen Kriegsverbrechen in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und der nord-serbischen Provinz Vojvodina vor dem Haager Tribunal verantworten muss, war im November aus humanitären Gründen vorübergehend freigelassen worden. Bereits kurz nach seiner Rückkehr nach Serbien sorgte er mit provokanten Aussagen, oft gegen Kroatien gerichtet, für Verstimmungen. Erst in der Vorwoche hatten Anhänger der serbischen Ultranationalisten Flaggen der NATO, der EU und des Kosovos verbrannt - der Fall soll noch am heutigen Mittwoch vor Gericht verhandelt werden.
Die Ankläger des ICTY hatten im Jänner in zwei verschiedenen Anträgen eine Haftrückkehr Seseljs verlangt und dies mit seinem Verhalten nach der Entlassung begründet. Am Montag gab dann ein Berufungssenat des Haager Gerichts dem Antrag statt, Seselj erklärte jedoch, nicht freiwillig zurückkehren zu wollen. Ebenfalls im Jänner hatte die kroatische Präsidentin Kolilnda Grabar-Kitarovic sogar an UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon appelliert, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, um Seselj zurück ins Gefängnis zu bringen. Mit einem Urteil wird im Sommer gerechnet.
~ WEB http://www.icty.org/ ~ APA320 2015-04-01/13:54