Justiz und Kriminalität

Auf eigene Rechnung Alk verkauft

Zwei ehemalige Filialleiter einer Supermarktkette wurden gestern am Landesgericht wegen Veruntreuung verurteilt.

Innsbruck –Whiskey. Tausende Red-Bull-Dosen. Cola. Bier. Viel Bier. Getränke im Wert von Zehntausenden Euro hat ein ehemaliger Filialleiter eines Supermarkts auf eigene Rechnung verkauft. Und das Geld dann verzockt. Gestern stand der 32-Jährige dafür vor dem Landesgericht. Und war dabei nicht alleine angeklagt.

Neben ihm saß eine 22-Jährige, die bis 2014 Filialleiterin eines anderen Standortes war. Auch sie, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, soll Alkohol des Supermarkts verkauft haben, ohne diesen an der Kassa zu registrieren. Das bestritt die Frau gestern vehement. Ganz im Gegensatz zum Erstangeklagten, mit dem die Frau einst eine Affäre hatte. Der 32-Jährige gestand, die Getränke während und auch nach der Geschäftszeit „schwarz“ verkauft zu haben, um seine Spielsucht zu finanzieren. Er habe monatelang die fehlende Ware mit Umlagerungen und Lieferreklamationen verschleiert. Lediglich die Höhe des entstandenen Schadens bestritt der Mann. Der ehemalige Arbeitgeber rechnete insgesamt 71.000 Euro an Fehlmengen auf. Der Mann „schätzte“ seine Verkäufe auf knapp 27.000 Euro.

Der Verteidiger der jungen Frau sah keine Beweise, die den Veruntreuungsvorwurf belegten. Der Erstangeklagte bestätigte, dass er der Frau nie etwas von seinen Malversationen erzählt habe. Doch das überzeugte das Gericht nicht. So setzte es zwei – nicht rechtskräftige – Schuldsprüche. Richter Andreas Mair verwies die Argumentationen der jungen Frau ins „Märchenland“. Für das Verschwinden von 180 Whiskeyflaschen wurde sie zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt. Zu weiteren Vorwürfen wurde die Frau freigesprochen. Der 32-Jährige wurde zu einem Jahr bedingte Haft (drei Jahre Probezeit) und 1440 Euro Geldstrafe verurteilt. Den entstandenen Schaden muss das Duo zurückzahlen. (mw )