Intendantengruppe fordert Rücknahme von Latchinians Kündigung
Berlin/Rostock (APA/dpa) - Die Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins hat Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) aufg...
Berlin/Rostock (APA/dpa) - Die Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins hat Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) aufgefordert, die fristlose Kündigung des Intendanten Sewan Latchinian zurückzunehmen. „Wir missbilligen diese Vorgehensweise zutiefst“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief.
Unterzeichnet ist er vom Intendanten des Deutschen Theaters Berlin, Ulrich Khuon, und von Holger Schultze, Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg. Es sei offensichtlich, dass durch dieses Manöver von der eigentlichen Problematik abgelenkt werden soll. Die Theaterpolitik der Stadt führe zur „katastrophalen Zerstörung der Strukturen“ des Volkstheaters. Es sei stillos, einen Intendanten unter Vortäuschung falscher Tatsachen - dem Erhalt des Vierspartenhauses - zu engagieren und diesem anschließend die Arbeitsgrundlage zu entziehen, hieß es in dem Brief.
Sicherlich könnten Äußerungen Latchinians in der Öffentlichkeit kritisch gesehen werden, doch sie stellten keinen ausreichenden Grund für eine Kündigung dar. Latchinian hatte die Theaterpolitik Mecklenburg-Vorpommern mit den Kulturzerstörungen der Terrormiliz Islamischer Staat verglichen. Er war daraufhin am Dienstag als Intendant des Volkstheaters fristlos entlassen worden. Im Deutschlandradio Kultur kündigte Latchinian zuletzt an, gegen seine Kündigung klagen zu wollen.