Poroschenkos Süßwarenfabrik im Visier der russischen Justiz

Moskau (APA/AFP) - Die russische Justiz hat Ermittlungen wegen Steuerbetrugs gegen eine Süßwarenfabrik im Besitz des ukrainischen Präsidente...

Moskau (APA/AFP) - Die russische Justiz hat Ermittlungen wegen Steuerbetrugs gegen eine Süßwarenfabrik im Besitz des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko eingeleitet. Fahnder durchsuchten am Mittwoch eine Niederlassung des Roshen-Konzerns in Lipezk rund 450 Kilometer südlich von Moskau, wie das das russische Ermittlungskomitee mitteilte.

Demnach soll sich die Firma mit gefälschten Steuerdokumenten Rückzahlungen in Höhe von umgerechnet 2,9 Millionen Dollar (2,70 Mio. Euro) erschlichen haben.

Porschenkos Unternehmen Roshen hatte die Fabrik in Lipezk nach Angaben der Ermittler im Jahr 2011 gekauft. Dort werden Süßigkeiten und Kekse hergestellt. Der ukrainische Mutterkonzern verurteilte das Vorgehen der russischen Behörden. Die Polizei habe die Fabrik ohne Vorwarnung abgeriegelt. Das Vorgehen sei „unzumutbar und illegal“.

Poroschenko hatte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mehrere Süßwarenfabriken übernommen und schließlich den Branchengiganten Roshen gegründet, was ihm den Beinamen „Schokoladenbaron“ einbrachte. Während des Umsturzes in der Ukraine stellte er sich als einziger Oligarch des Landes hinter die proeuropäische Maidan-Bewegung. Poroschenko beschuldigt die Regierung in Moskau, die prorussischen Rebellen im Osten der Ukraine militärisch zu unterstützen. Der Kreml weist dies zurück.