Atomgespräche - Kerry bleibt bis mindestens Donnerstag früh
Lausanne/Teheran/Washington (APA/AFP/dpa/Reuters) - Auch die USA stellen sich bei den Atomgesprächen mit dem Iran auf eine weitere lange Nac...
Lausanne/Teheran/Washington (APA/AFP/dpa/Reuters) - Auch die USA stellen sich bei den Atomgesprächen mit dem Iran auf eine weitere lange Nacht ein. Außenminister John Kerry werde zumindest bis Donnerstag früh in Lausanne (Schweiz) bleiben, teilte seine Sprecherin Marie Harf am Mittwoch in Washington mit. Es gebe zwar Fortschritte, aber noch keine Einigung. Laut den USA liegt der Ausgang der Verhandlungen nun allein in den Händen Teherans.
Die Islamische Republik müsse die von der internationalen Gemeinschaft geforderten Entscheidungen treffen, sagte US-Regierungssprecher Josh Earnest. Dem Land sei „jede Möglichkeit“ gegeben worden, zu einem Abschluss zu kommen. „Wenn wir an diesem Punkt der Verhandlungen keine Einigung erzielen, würde die internationale Gemeinschaft den Iran verständlicherweise zur Verantwortung ziehen.“
Der iranische Außenminister Mohammad Jawad Zarif rief seinerseits die Verhandlungspartner auf, die Chance zu einer Einigung zu ergreifen. Der Iran habe seine Bereitschaft zu einer Einigung unter Beweis gestellt, sagte Zarif am Mittwoch nach einem Treffen Kerry. Nun sei es an den Verhandlungspartnern, „den Moment zu nutzen und diese Gelegenheit zu ergreifen, die vielleicht nicht wieder kommt“.
Zuvor hatte bereits Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier von „neuen Vorschlägen“ und „neuen Vorlagen“ gesprochen. Erst Donnerstag früh würden die Verhandler sehen, wie dann die Lage sei. Die ursprünglich für die Lausanner Gespräche gesetzte Verhandlungsfrist war am Dienstag um Mitternacht abgelaufen.
Seit dem Wochenende verhandeln die Außenminister der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands in Lausanne mit der iranischen Delegation über das Atomprogramm Teherans. Ziel ist es, dem Land die zivile Nutzung der Atomtechnologie zu erlauben, es aber an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Im Gegenzug sollen Strafmaßnahmen gegen den Iran aufgehoben werden. Beide Seiten streben an, nach der politischen Grundsatzvereinbarung bis Ende Juni ein vollständiges Abkommen samt technischen Einzelheiten abzuschließen.